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Legendäre Frauengestalt Legendäre Frauengestalt: Heilige Radegundis lebte angeblich in Helfta

07.08.2002, 17:05

Eisleben/MZ/bz. - Am 13. August jährt sich der Todestag der Thüringerprinzessin Radegundis zum 1415. Mal. Radegundis (518 - 587), um die sich zahlreiche Legenden ranken, war Königin von Frankreich und erlangte als Schutzheilige der Stadt Poitiers Berühmtheit.

Ihr Name wird seit eh und je auch mit Helfta in Verbindung gebracht, weil es hier eine Radegundiskirche gab, deren Bauherr Kaiser Otto der Große war. Die Namensgeberin war im Jahr 531 beim Untergang des Thüringer Reiches in fränkische Gefangenschaft geraten, kam wieder frei und floh mit ihren Getreuen durch halb Europa. 31 Sankt Radegundiskirchen, in Helfta beginnend, sollen den Fluchtweg bis Frankreich markieren. Laut Überlieferung geriet sie im Jahr 540 bei der Eroberung Ravennas durch die Oströmer und Franken erneut in die Gewalt der Franken, musste gegen ihren Willen die Frau König Chlotars werden und wandte sich fortan ab von irdischen Dingen. In der Umgebung des Königs hieß es bald, dass er weniger eine Königin als eine Nonne zur Gemahlin hätte.

In Poitiers gründete sie ein Kloster und soll dort schon zu Lebzeiten wie eine Heilige verehrt worden sein, weil sie sich der Armen und Kranken annahm und wundersame Dinge vollbracht haben soll.

Eben dieser Radegundis war die älteste Kirche Helftas geweiht, wofür nach Überzeugung des Forschers Oswald Berger ein besonderer Grund vorliegen muss. "Das Nahe-liegendste ist, dass Radegundis eine Zeitlang in Helfta gewohnt hat", schrieb er vor knapp 80 Jahren im Mansfelder Heimatkalender, räumte jedoch ein, dass er diese These urkundlich nicht belegen könne.

Noch 1433 soll die Radegundiskirche am südlichen Höhenrand des Hüttengrundes auf der Kleinen Klaus gestanden haben.