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Landwirtschaft in Holdenstedt Landwirtschaft in Holdenstedt: Schurtag für die Alpakas

Von Lucas Wölbing 24.08.2015, 14:59
Reinhold Steinhof schert in Holdenstedt die zehn erwachsenen Alpakas.
Reinhold Steinhof schert in Holdenstedt die zehn erwachsenen Alpakas. Schumann Lizenz

Sangerhausen - Schurtag in Holdenstedt: Beim Landwirtschaftsbetrieb der Nooren-Gruppe müssen die Alpakas ihre Wolle lassen. Doch dazu muss Mitarbeiter Marcus Lätzsch die Tiere erst überreden. „Allein das Einfangen ist schon abenteuerlich“, sagt er, als er endlich eines gefasst hat: Chocolat, ein Alpaka, das schon in zweiter Generation Holdenstedterin ist. Vor dem Gehege übernimmt Reinhold Steinhof, eigentlich ausgebildeter Schafscherer.

60 Kilogramm wiegt die Stute, die er mit Gurten und stricken festbinden muss. „Alles dient der Sicherheit des Tieres. Wir wollen es ja nicht verletzten, falls wir durch seine zappelnden Bewegungen abrutschen.“, erklärt er.

Der Unterschied zum Scheren von Schafen besteht darin, dass Alpakas sehr trockene Haut haben. Die Arbeitsgeräte müssen eingeölt werden. Nach einer Weile gewöhnt die Alpaka-Dame sich an die langsamen, kribbelnden Bewegungen an ihrem Körper, sie wird still und schließt entspannt die Augen.

Chocolat verliert mehr als drei Kilo Wolle, die sie eigentlich nur noch gestört haben, so lang und zottelig. Jetzt hat sie eine „Kurzhaarfrisur“, die auch Alpaka-Hengst René gefällt. Wenn allerdings seine Weibchen so frisch frisiert sieht, werden bei ihm alte Gefühle wach. So wie es meist nur einmal in zwei Jahren - nämlich am Schurtag - vorkommt. „Vielleicht haben wir dann nächstes Jahr um diese Zeit Nachwuchs . Das ist der Nebeneffekt beim Scheren“, hofft Marcus Lätzsch. (mz)