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Kur zum 80. Geburtstag Kur zum 80. Geburtstag: Waldbad Grillenberg wird für 320.000 Euro saniert

Von Frank Schedwill 28.02.2018, 07:00
Blick auf das Waldbad im Sangerhäuser Ortsteil Grillenberg
Blick auf das Waldbad im Sangerhäuser Ortsteil Grillenberg Maik Schumann

Grillenberg - Bei schönem Wetter ist es im Sommer der Anziehungspunkt für Jung und Alt, lockt das idyllische Waldbad im Sangerhäuser Ortsteil Grillenberg Besucher aus der gesamten Region an. Doch in diesem Jahr werden sie auf das Badevergnügen verzichten müssen: Denn zu seinem 80. Geburtstag soll das bereits 1938 eingeweihte Bad einer umfassenden Modernisierungskur unterzogen erden. Der Sangerhäuser Stadtrat hat in seiner letzten Sitzung den Weg für die Arbeiten freigemacht.

Modernisierungsarbeiten sollen im Juni beginnen

„Wir wollen im Juni loslegen“, sagt Grillenbergs Ortsbürgermeister Volker Kinne (BOS). Er ist auch 1. Vorsitzender des Waldbad-Vereins Grillenberg, der die Einrichtung seit drei Jahren betreibt und 117 Mitglieder zählt. Kinne sagt: „Ursprünglich haben wir erst nach der Badesaison bauen wollen.“ Das Projekt müsse aber in diesem Jahr fertig werden. Deshalb habe man sich dann doch anders entschieden.

Insgesamt 320.000 Euro sollen die Arbeiten kosten. Geplant ist, die einsturzgefährdeten Außenwände und den Betonboden des Schwimmbeckens zu erneuern und die Wasserfläche von 2.200 auf 1.250 Quadratmeter zu verkleinern. „Der bauliche Zustand der Wände des Schwimmerbeckens ist besorgniserregend“, heißt es im Sanierungskonzept für das Bad.

Fußboden im Schwimmbecken löst sich auf

Die Bruchsteine hätten an vielen Stellen keine Mörtelbindung mehr zueinander und würden ohne Sanierung in naher Zukunft wegbrechen. Auch der Fußboden löse sich auf. Deshalb seien die Arbeiten unumgänglich. Außerdem sollen die Quellen, die das Becken speisen, in einem Brunnenschacht zusammengeführt sowie für die Wasserversorgung und den Abfluss in neues Leistungssystem errichtet werden.

„Das Projekt hilft uns künftig, Kosten zu sparen“, sagt der Vereinsvorsitzende. Man müsse dann weniger sogenannte Wassercents an das Land zahlen. Die Gebühr wird fällig, weil die Grillenberger das Badewasser aus öffentlichen Quellen nehmen. Und: „Wir brauchen weniger Chemie, um die Wasserqualität zu sichern. Außerdem reduziere sich der Aufwand beim Streichen und Reinigen des Beckens erheblich“, sagt Kinne.

Die Grillenberger hoffen auch, dass sie ihr Bad künftig länger nutzen können: Musste das Bad bisher einmal pro Saison wegen eines notwendigen Wasserwechsels für etwa acht Tage geschlossen werden, soll sich diese Zeit künftig auf etwa die Hälfte reduzieren.

Modernisierung wird auch aus Leaderprogramm finanziert

Finanziert wird der Umbau zum Großteil mit Hilfe von Geld aus dem sogenannten Leaderprogramm, mit dessen Hilfe die Europäische Union Projekte im ländlichen Raum fördert. Im Landkreis Mansfeld-Südharz werden in diesem Jahr insgesamt 14 Vorhaben bezuschusst.

Mit Geldern des Programms sollen in Sangerhausen auch die Maschinenhalle im Schaubergwerk Wettelrode energetisch saniert und das Mühlrad in Oberröblingen erneuert werden. Grillenberg erhält mit 240.000 Euro aber den insgesamt dicksten Brocken aus dem Förderprogramm. Allerdings muss der Verein 80.000 Euro als Eigenmittel zur Verfügung stellen.

50.000 Euro davon steuert die Stadt aus ihrem Haushalt bei. Bleiben für den Verein noch rund 30.000 Euro, die er über Spenden aufbringen will. Rund 18.000 Euro davon haben die Mitglieder bereits zusammen.

Verein hofft auf Spenden für das Waldbad

Der Rest soll in den nächsten Wochen gesammelt werden. „Jeder Euro zählt“, wirbt Kinne. „Nur so können wir das Bad auch künftig erhalten.“ Ab einer Summe von 50 Euro werde jeder Spender auf einer Sponsorentafel verewigt, die am Mehrzweckgebäude des Bades angebracht werden soll.

Die Mitglieder des Grillenberger Waldbad-Vereins hoffen, dass nach der Sanierung deutlich mehr Gäste das Kleinod im Südharz besuchen. „8.000 bis 10.000 könnten es schon sein“, sagt Kinne. Zum Vergleich: 2015, im ersten Jahr nach der Übernahme, waren es 6.733 gewesen. 2016 und 2017 brachen die Besucherzahlen dann aufgrund des wechselhaften Wetters deutlich ein.

Der Verein hat ein Spendenkonto eingerichtet. Die IBAN lautet: DE 20 8107 0024 0248 8575 01, der Verwendungszweck: Waldbad Grillenberg. (mz)