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Kulinarisches Weihnachten Kulinarischer Adventskalender: Plätzchen backen aus Leidenschaft

Von Grit Pommer 12.12.2019, 10:21
Susanne Knape in ihrer Küche in Oberröblingen mit einer Auswahl ihrer Weihnachtsbäckerei des Jahres 2019.
Susanne Knape in ihrer Küche in Oberröblingen mit einer Auswahl ihrer Weihnachtsbäckerei des Jahres 2019. Maik Schumann

Oberröblingen - Falls sich jemand schon immer gefragt hat, wo sie denn wohl steht, die berühmte Weihnachtsbäckerei - in Oberröblingen in der Hauptstraße, direkt in der Küche von Susanne Knape. 23 Bleche Plätzchen hat sie in diesem Jahr gebacken. Was für sie kein Spitzenwert ist, sondern guter Durchschnitt. Es gab durchaus schon Jahre mit mehr als 30 Blechen.

Nun lagern Butterplätzchen, Nussecken, Walnusskekse, Knuspersäckchen und all die anderen leckeren Teilchen wohl verwahrt in großen Tontöpfen und warten darauf, Stück für Stück verzehrt oder verschenkt zu werden. Familie, Freunde und Kollegen dürfen sich in jedem Jahr über eine kleine Auswahl freuen.

Selbstgemachte Leckereien

„Ich finde, es ist immer schön, wenn man was Selbstgemachtes schenkt“, sagt Knape. Und auch daheim wird natürlich gern nach den kleinen Leckereien gegriffen, so dass spätestens Silvester alles aufgefuttert ist.

Dann nimmt sich Susanne Knape vor, es beim nächsten Mal ein bisschen ruhiger angehen zu lassen. Um Ende November dann doch wieder zu ganz großer Form aufzulaufen. „Die Woche nach dem Totensonntag bis zum ersten Advent ist immer meine Plätzchenwoche“, erzählt sie.

Plätzchen: Rühren, kneten und backen aus Leidenschaft

Dann wird jeden Tag nach Feierabend gerührt, geknetet und gebacken - manchmal bis nachts um zwei. „Meine Familie flüchtet dann, aber zum Essen sind sie alle wieder da“, erzählt Knape und lacht.

Wobei, manchmal hilft ihr Mann auch beim Nüsseknacken. Und inzwischen verspricht die nächste Generation schon Unterstützung. „Die Vanillekipfel haben wir dieses Jahr ausgelagert, die hat meine Tochter gemacht“, berichtet Knape.

Wie sie zu der Keksleidenschaft gekommen ist? „Wenn meine Oma Plätzchen gebacken hat, habe ich immer ganz fasziniert zugeschaut“, erzählt die 53-Jährige. Die ältesten Ausstechformen in ihrem Fundus stammen noch von der Großmutter, sind wohl an die 100 Jahre alt.

Sie probiert gern neue Rezepte aus. In diesem Jahr zum Beispiel Knuspersäckchen - aus dunklem Teig und mit einer Mandel in der Mitte. Die Nussecken dagegen gehen in Richtung Gesundheitstrend - weniger süß, mehr natürliche Zutaten. Die Walnüsse stammen vom eigenen Baum.

Für den Teig

150 Gramm Mehl,
1 Teelöffel Weinsteinbackpulver, 50 Gramm Butter,
ein Eigelb und
70 Gramm Honig zum Teig kneten, sehr dünn aufs Blech rollen und mit Marmelade bestreichen.

Für die Decke

150 Gramm Butter
300 Gramm Nüsse - die Hälfte gemahlen, die Hälfte gehackt - und 150 Gramm Vollrohrzucker vermengen und auf den Teig geben. In kleine Quadrate schneiden und aufs Backblech setzen.
Backen und nach dem Abkühlen mit Glasur verzieren.

Weihnachtszeit: Ohne Gebäck geht es nicht

Zu den Standardsorten, die jedes Jahr dabei sind, gehören die Terrassenplätzchen - auch wenn die mit dem ganzen Marmeladebestreichen und Zusammenfügen besonders aufwändig sind. „Die habe ich früher immer mit meinem Vater zusammengesetzt“, erzählt Knape.

Egal, wo sie die Rezepte findet - sie überträgt sie fein säuberlich in Handschrift in ihr persönliches Rezeptbuch. Und hüllt jedes Blatt in eine schützende Folie.

Wie schafft sie es, bei all den Leckereien ihre schlanke Linie zu bewahren? „Im Januar muss man dann schon was tun“, gesteht sie. Aber in der Weihnachtszeit, da müssen Plätzchen einfach sein, auch für die Seele. „Ohne Schokolade könnte ich auskommen“, sagt Susanne Knape. „Aber nicht ohne Gebäck.“ (mz)

Die ältesten Ausstechformen sind an die 100 Jahre alt.
Die ältesten Ausstechformen sind an die 100 Jahre alt.
Maik Schumann