Krankenhaus-Struktur Krankenhaus-Struktur: Klinikum privatisiert Radiologie
Eisleben/MZ. - Das Klinikum Mansfelder Land wird die Radiologie privatisieren. Der Betriebsausschuss hat diesem Vorhaben jetzt grundsätzlich zugestimmt; eine Arbeitsgruppe von Kreistagsmitgliedern und den Ärzten soll die letzten Details klären. "Unser Ziel ist ein Beschluss im Januar-Kreistag", sagte Landrat Hans-Peter Sommer.
Hintergrund der seit Jahren diskutierten Ausgliederung ist nicht nur, dass das Klinikum dadurch Personalkosten sparen kann. Die Privatisierung soll auch die Anschaffung von modernen Geräten ermöglichen, für die der öffentlichen Hand das Geld fehlt. Für die ambulante und stationäre Versorgung wird künftig die "Radiologische Diagnostik Mansfelder Land" zuständig sein, eine von den niedergelassenen Fachärzten Dietmar Handro und Henning Mingram (Hettstedt) sowie ihren derzeit im Klinikum tätigen Kollegen Matthias Hoppe (Eisleben) und Johannes Richter (Hettstedt) gegründete Gesellschaft bürgerlichen Rechts. Mit dieser wird der Landkreis einen Kooperationsvertrag abschließen.
Wie Landrat Sommer sagte, hätten Klinikleitung und Personalrat der Privatisierung zugestimmt. Letzterer habe die Ausgliederung im Hinblick auf die wirtschaftliche Situation als "schlüssig und sinnvoll" bezeichnet. Gegenüber der MZ hob Sommer hervor, dass insbesondere der Standort Eisleben durch neue radiologische Technik aufgewertet werden könnte. "Wir stehen schließlich im Konkurrenzkampf mit allen Kliniken in der Region."
Für die Ärzte-Gemeinschaft erklärte Handro, es handele sich um "das größte derartige Projekt in Sachsen-Anhalt", das dem Kreis einen "Vorsprung gegenüber seinen Nachbarn" sichern werde. Das Personal der Röntgenabteilungen werde entsprechend der jetzigen Arbeitsverträge übernommen. Die Gesellschaft werde eigene sowie gemietete Krankenhaus-Technik nutzen. Außerdem kündigte er umfangreiche Investitionen an. Eduard Jantos (CDU) wies in diesem Zusammenhang auf die große Bedeutung eines Magnetresonanz-Tomographen (MRT) für Eisleben hin. Handro betreibt in seiner Hettstedter Praxis bereits ein solches Gerät.