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«Kopflosigkeit» überstanden

Von Steffi Rohland 22.05.2005, 16:08

Riethnordhausen/MZ. - Der Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Riethnordhausen wurde ein neues Kapitel hinzugefügt: Mit zahlreichen Gästen feierten die Feuerwehrmänner und -frauen das 120-jährige Bestehen ihrer Wehr. Höhepunkt der Veranstaltung am Freitagabend war die Fahnenweihe.

Bürgermeisterin Ingeburg Hampel und Wehrleiter Ralf Rüdiger sprachen über die Höhen und Tiefen der Wehr. Am 28. Mai 1885 wurde erstmals ein Löschzug der Pflichtfeuerwehr Riethnordhausen genannt. Nach sieben namentlich bekannten Wehrleitern waren die Feuerwehrleute um 1990 plötzlich "kopflos". "Es war nicht einfach einen Wehrleiter zu finden", sagte Ingeborg Hampel. Schließlich übernahm Rudi Will das Amt 1995.

1999 wurde Ralf Rüdiger zum Gemeindewehrleiter berufen. In diesem Jahr wurde er für weitere sechs Jahre bestätigt. Mit besonderer Freude berichtete Ralf Rüdiger von der erfolgreichen Erweiterung der Frauenabteilung und der Wiederaktivierung der Jugendfeuerwehr. In Riethnordhausen hat man die Zeichen der Zeit erkannt: "Wir brauchen noch viel mehr Frauen in der Feuerwehr, damit wir auch in der Woche voll einsatzbereit sind." Und man hoffe, viele Mitglieder der Jugendfeuerwehr zu übernehmen.

Technisch sind die Riethnordhäuser bestens ausgerüstet. Seit 2001 steht ein VW-Bus im Feuerwehrgerätehaus und 2003 kam ein neues Löschgruppenfahrzeug hinzu. Sogar eine Heizung konnte im Gerätehaus installiert werden. Durch Eigeninitiative und mit Sponsorenhilfe wurde auch ein Versammlungsraum gestaltet.

Dass die Feuerwehr im Ort angesehen ist, bewies die Zuschauerzahl beim Abschnittsausscheid West, am Samstag auf dem Sportplatz. Mit einem Umzug machten die Wehren aus der Verwaltungsgemeinschaft "Goldene Aue" auf sich aufmerksam. Ein Blickfang waren auch vier Oldtimer aus dem Feuerwehrmuseum Holdenstedt.

Vier Frauenmannschaften und fünfzehn Männermannschaften kämpften um die besten Plätze. Gleich zu Beginn hatte die Frauenmannschaft Wallhausen II Pech: Nach gelungenem Start riss ein Schlauch. Durchgesetzt haben sich die Frauen aus Brücken vor Wallhausen I und Tilleda. Bei den Männern jubelten am Ende die Feuerwehrleute aus Rosperwenda vor Thürungen und Tilleda. Die Männermannschaft des Gastgebers Riethnordhausen belegte den sechsten Platz und qualifizierte sich auch für den Kreisausscheid.