Konzert: Konzert: Im Finale mit Vicky Leandros

Sangerhausen/MZ - „Naja“, sagt Chorleiterin Ilona Kohl von der Sangerhäuser Heinrich-Heine-Schule mit einem Schmunzeln, „die wenigsten kannten sie.“ Und gab den 25 Mädchen und zwei Jungen des Schulchores einen Brief mit nach Hause. Und den Tipp, mal bei Youtube reinzuhören. Womit das Problem mit dem Kennen oder Nicht-Kennen auf einen Schlag gelöst war. „Die Eltern und die Großeltern waren völlig begeistert, dass die Kinder mit Vicky Leandros singen.“ Am 5. Dezember ist es so weit, dann treten Michelle, Franz, Niklas und die anderen in Leipzig mit der bekannten Künstlerin auf.

Die gebürtige Griechin begeistert mit ihren Liedern zwischen Schlager und Chanson, Pop und Soul bis hin zur Folklore seit vier Jahrzehnten das Publikum, vor allem auch in Deutschland. Mit „Après toi“ gewann sie zu Beginn ihrer Karriere 1972 den Grand Prix Eurovision de la Chanson. Freilich ist sie unter Kindern und Jugendlichen kaum bekannt, aber umso mehr bei der mittleren und älteren Generation.

Dass es tatsächlich mit dem gemeinsamen Auftritt in Leipzig klappt, hätte Ilona Kohl kaum erwartet, wie sie gesteht. „Meine Kollegin hatte in einer Nachmittagssendung im Fernsehen ein Interview mit Vicky Leandros gesehen. Da kam zur Sprache, dass für einzelne Orte der Weihnachtstournee noch Kinderchöre fürs Finale gesucht werden. Das hat mir meine Kollegin erzählt, ich habe sofort hingeschrieben und nach zwei Stunden kam die Zusage!“

Die drei Lieder, mit denen das Konzert ausklingen soll, stehen natürlich längst fest: „Leise rieselt der Schnee“, „Stille Nacht“ und „O du fröhliche“. Auch wenn die Lieder den Chormitgliedern bestens bekannt sind, wird in der verbleibenden Zeit noch mal emsig geprobt, sagt Ilona Kohl. „Normalerweise ist nur einmal in der Woche Chorprobe. Jetzt haben wir aber die erste zusätzliche Probe eingeschoben, nachdem wir die CD mit der Musik und Vicky Leandros’ Singstimme zugeschickt bekommen haben. Es kommt ja auch auf die Tonlage an.“ Und zum Glück bieten die kommenden drei Tage noch mal ausreichend Gelegenheit zum Üben, da findet das traditionelle Chorlager auf dem Schulbauernhof in Othal statt.

Natürlich gab und gibt es organisatorisch einiges vor dem Konzert in Leipzig zu klären. Die Fahrt ist gesichert - dank eines finanziellen Zuschusses der Stadtwerke Sangerhausen, die ja quasi die Nachbarn der Heineschule sind. An besagtem 5. Dezember, einem Donnerstag, beginnt dort um 17?Uhr die Probe, drei Stunden später das Konzert. Gegen 21 Uhr dürfte schließlich das Lampenfieber der Heineschüler - und sicher auch bei Ilona Kohl! - seinen Höhepunkt erreichen, denn dann stehen sie im Scheinwerfer- oder vielleicht Kerzenlicht. „Wir haben ja eigentlich gelbe T-Shirts als Chorkleidung, aber was wir dort tragen sollen, muss ich erst noch klären“, sagt die Lehrerin, die eigentlich Fremdsprachen unterrichtet und vor zehn Jahren - anfangs noch gemeinsam mit ihrer Kollegin Doris Treude - die Leitung des Chores übernommen hat.

Klären will sie auch noch, ob das Konzert aufgezeichnet wird. Denn das wäre, wenn jedes Chormitglied eine DVD bekäme, eine tolle Erinnerung. Sollte daraus nichts werden, bliebe ja noch die Chance für ein gemeinsames Foto. Denn eine solche Bitte würde die Künstlerin, die für ihr soziales und karitatives Engagement bekannt ist, wohl kaum ausschlagen. „Wir sind alle schon total gespannt“, sagt Ilona Kohl.