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Kommentar zu Mifa Kommentar zu Mifa: Selbstdemontage

18.01.2017, 18:26
Fahrräder der Mifa-Marke Steppenwolf werden in Sangerhausen in Sachsen-Anhalt montiert.
Fahrräder der Mifa-Marke Steppenwolf werden in Sangerhausen in Sachsen-Anhalt montiert. dpa-Zentralbild

Halle (Saale) - Die angestrebte Sanierung des insolventen Fahrrad-Herstellers Mifa ist vorerst gescheitert. Das ist vor allem ein Tiefschlag für die 500 Beschäftigten, die seit Anfang des Jahres um ihre Arbeitsplätze bangen. Es ist aber auch ein Drama für den angesehenen Unternehmer Heinrich von Nathusius, der seinen Ruf und ein Stück weit auch sein Lebenswerk selbst demontiert hat.

Um es klar zu sagen: Ohne von Nathusius gäbe es die Mifa in der heutigen Form wahrscheinlich schon lange nicht mehr. Die ganze Familie investierte Millionen in den Erhalt des Standortes und den Bau einer neue Fabrik. Das wurde zwar mit staatlichen Mitteln unterstützt, aber ohne die Initiative des Firmenpatriarchen gebe es heute kein neues Werk.

Umso unverständlicher ist es, dass von Nathusius die Sanierung, die sein Sohn Felix vorantrieb, blockierte. Als Unternehmer hat er jedes Recht, mit seinem Geld zu machen, was er will. Doch wenn Entscheidungen am Ende vielleicht aus Kränkungen getroffen werden, dann hat das nichts mit unternehmerischer Verantwortung zu tun. Denn wie es aussieht, wird die Traditionsfirma in der bisherigen Form keinen Bestand mehr haben.

Den Autor erreichen Sie unter: [email protected]