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Knollen rollen unter dem Kyffhäuser

Von Peter Lindner 08.09.2008, 16:55

Riethnordhausen/MZ. - Nun rollen die Knollen unterm Kyffhäuser und auch an der neuen Sortieranlage begannen fleißige Helferinnen wieder mit ihrer Arbeit. Die Anlage war im letzten Jahr errichtet worden, mehr als 35 000 Euro hatte sich die Genossenschaft die Investition kosten lassen.

Auf 18 Hektar hatten die Landwirte der Agrargenossenschaft wieder Kartoffeln angebaut. Unterhalb des Kyffhäusers in der Flur von Tilleda schaute Genossenschaftsvorstand Gerhard Maul nach dem rechten. Dort "durchwühlt" ein 3,5 Tonnen schwerer Bunkerroder die Furchen, trennt das Kraut von den Früchten und befördert die Knollen per Becher-Elevator nach oben auf eine Arbeitsbühne. Dort werden von Saisonkräften größere Erdklumpen aussortiert. Dann fallen die Kartoffeln in einen Bunker, der immerhin vier Tonnen der Feldfrüchte aufnehmen kann. Die Arbeitsgeschwindigkeit ist nicht gerade berauschend. Mit etwa vier Stundenkilometern tuckert das Gerät durch die Furchen.

Die Ausfälle bei Kartoffeln sind in diesem Jahr ziemlich groß. "Die lange Trockenheit ist daran Schuld", weiß Maul. Manche Knollen konnten sich nicht richtig ausbilden, klagt der Landwirt. An der Qualität der Knollen scheint es keine Abstriche zu geben. Sieben Sorten haben die Männer und Frauen der Agrargenossenschaft "Am Kyffhäuser" in diesem Jahr angebaut. Von der fest kochenden "Princess" haben sich die Riethnordhäuser getrennt. Die hatte schlicht die Erwartungen nicht erfüllt. Dafür gibt es die Sorte "Belana". Mit der "Krone" und der "Talent" werden dann insgesamt drei neue Sorten im Angebot sein. Weiter wird es die rotschalige vorwiegend fest kochende "Laura" bis hin zur mehlig kochenden "Afra" geben. Wer mehr über das "Kartoffel-Leben" erfahren möchte, der kann das am 20. September tun. Da findet nämlich wieder der traditionelle Kartoffeltag statt. Da kann man probieren, was schmeckt, und seinen Wintervorrat an Einkellerungs-Kartoffeln bestellen oder gleich mitnehmen. An der Direktvermarktung, so Maul, halte seine Genossenschaft fest. Das sei Kosten sparend für die Genossenschaft und die Kunden, weil der Zwischenhandel wegfalle.