Knochenmarkspende Knochenmarkspende: Frank Siebert erhält Rettung aus dem Königreich

ROSSLA/LEIPZIG/MZ - Die Wochen des Bangens sind vorbei: Für den an Leukämie erkrankten Frank Siebert aus Roßla ist in Großbritannien ein Knochenmarkspender gefunden worden. Das bestätigte der 41-Jährige am Dienstag in einem Telefonat mit der MZ. Der Roßlaer wird derzeit im Knochenmark-Transplantationszentrum der Uniklinik Leipzig behandelt, wo bereits am 10. Januar - an Sieberts Geburtstag - die Übertragung der Stammzellen stattfand. Der 41-Jährige hofft nun, das Krankenhaus so schnell wie möglich verlassen zu können. Wenn die Ärzte zustimmen, kann er vielleicht schon am kommenden Wochenende seine Frau sowie seine beiden kleinen Kinder wieder in die Arme schließen.
„Ich bin zwar noch sehr geschwächt. Aber es geht wieder aufwärts“, sagte Siebert. „Toi, toi, toi. Ich hoffe, dass das auch so bleibt.“
Als Stammzellenspender kann man sich jetzt auch online registrieren lassen. Wenn das Registrierungsformular ausgefüllt ist, schickt die Deutsche Knochenmarkspenderdatei ein Registrierungsset mit Wattestäbchen zum potenziellen Spender nach Hause. Mit diesen Wattestäbchen kann er einen Abstrich von der Wangenschleimhaut vornehmen. Diesen schickt er zurück an das Labor. Für den Spender entstehen dabei keine Kosten. Die DKMS speichert das Untersuchungsergebnis des Wangenabstrichs in der Datei und stellt sie für den weltweiten Suchlauf anonym zur Verfügung.
Mehr: www.dkms.de/de/spender-werden
Transplantation ein gefährliches Prozedere
Die Stammzellentransplantation ist für die Patienten ein gefährliches Prozedere: Ihr Immunsystem muss zuvor komplett zerstört werden muss, damit ihr Körper die neuen Stammzellen nicht abstößt. Ohne Stammzellspende könnten die meisten Leukämiepatienten aber nicht überleben. Frank Siebert war im Oktober vergangenen Jahres urplötzlich an Leukämie erkrankt. Er fühlte sich hundeelend und ließ sich daraufhin untersuchen. Erst in Nordhausen, dann in der Uniklinik in Leipzig. Dort wurde dann die erschütternde Diagnose gestellt.
Große Hilfsaktion in Roßla
Das Schicksal des 41-Jährigen löste in der Region eine Welle der Anteilnahme aus. Freunde und ehemalige Klassenkameraden organisierten Ende November eine Typisierungsaktion in Roßla, bei der 758 potenzielle Spender registriert sowie 6 800 Euro für die Untersuchung der Proben gesammelt werden konnten. Siebert bedankte sich am Dienstag für die große Anteilnahme. „Ich war total ergriffen, als ich von der Hilfsaktion hörte. Ich kann mich bei allen und besonders bei Organisatorin Manuela Döpel nur bedanken, für das, was sie für mich getan haben. Das werde ich nie vergessen.“ Und auch wenn bei der Aktion in Roßla für ihn kein passender Spender dabei war, könnten die registrierten Spender jetzt vielleicht jemand anderem helfen.
Mit dem Stammzellenspender in Großbritannien will der Roßlaer ebenfalls Kontakt aufnehmen. „Ich werde mich auch bei ihm bedanken“, sagte Siebert. „Es ist ein großes Glück, dass wir ihn gefunden haben.“
Entscheidend für die Übertragung von Stammzellen ist, dass Spender und Patient die gleichen Gewebemerkmale haben. Die Wahrscheinlichkeit einer Übereinstimmung ist aber gering. Sie liegt nach Angaben der Deutschen Knochenmarkspenderdatei zwischen eins zu 20 000 und eins zu mehreren Millionen.