Kinderhaus in Sangerhausen Kinderhaus in Sangerhausen: Sportliche Truppe im Montessori-Haus

Sangerhausen - Alle zwei bis drei Tage geht es im Montessori-Kinderhaus besonders sportlich zu. Im Gruppenraum der Krippenkinder stehen dann auf weichen Schaumstoffmatten die Holzklettergerüste. Barfuß klettern die Mädchen und Jungen gleichermaßen über diesen Parcours. Selbstständig. Jeder für sich. In seinem Tempo.
Bewegungsdrang ausleben
„Die Programme von Emmi Pikler und Maria Montessori ergänzen sich sehr gut“, sagt Kita-Leiterin Susann Vogel. Deshalb wurden die Sportgeräte angeschafft und die Übungsstunden eingeführt. So können bereits die jüngsten Kinder der Einrichtung beim Klettern ihren Bewegungsdrang ausleben und wenn es auf der Kletterleiter „hoch hinaus geht“, ihren Mut beweisen.
Montessori-Pädagogik ist ein reformpädagogisches Bildungsangebot, das sich unmittelbar am Kind orientiert und konsequent die Bedürfnisse des Kindes berücksichtigt. Das erste Montessori-Kinderhaus wurde bereits 1907 in Rom von Maria Montessori (1870 - 1952) gegründet. Ihr zu Ehren trägt diese Pädagogik ihren Namen. Montessori-Pädagogik wird heute in vielen Kinderhäusern und Schulen in fast allen Ländern der Erde angeboten. Montessori-Pädagogik ist seit vielen Jahrzehnten erprobt und bewährt.
Die Montessori-Erzieher verstehen sich als Helfer zur Entwicklung selbständiger Persönlichkeiten. Zur rechten Zeit sind ihre Worte und ihre Konsequenz gefragt. Sie sind sehr flexibel. Mit Geduld erklären sie den Gebrauch der Montessori-Materialien und unterstützen die Kinder damit umzugehen. Sie bringen das Kind auch in Beziehung zur Ordnung in ihrer Umgebung. (Quelle: www.montessori.de)
Das ist schon eine gute Vorbereitung für den „Waldtag“, den die Erzieherinnen mit den Kindern der Einrichtung einmal in der Woche durchführen. Dazu fahren sie mit dem Bus nach Emseloh und erleben nach dem Frühstück im Park die Natur im angrenzenden Wald hautnah. Das gehört zum pädagogischen Ziel der sechs Montessori-Erzieherinnen der Einrichtung.
Seit 2009 befindet sich das Montessori-Kinderhaus in einer ehemaligen Fabrikantenvilla in der Dr.-Wilhelm-Külz-Straße in Sangerhausen. Derzeit besuchen 37 Kinder die Einrichtung. Acht Abc-Schützen wurden in diesem Jahr eingeschult. Genauso viele Kinder wurden auch wieder aufgenommen. „In unserer Einrichtung hat sich eine Eingewöhnungsphase von acht Wochen bewährt“, sagt Susann Vogel. „Natürlich haben die Muttis am Anfang die Möglichkeit hier zu bleiben. Später reicht den Kindern meist ein Kuscheltier oder ein Foto von der Mutti. Dann fällt den Kindern die Trennung nicht so schwer.“ Entsprechend der Montessori-Pädagogik wird eine enge Bindung der Kinder an die Erzieherinnen aufgebaut. Zum Kindergartenalltag gehört viel Kommunikation und Erforschen der Umwelt. Bei den Stille-Übungen sollen die Kinder selbst zur Ruhe kommen.
Tag der offenen Tür
Aber dazu können sich Interessierte am kommenden Mittwoch, 2. Dezember, bei Tag der offenen Tür informieren. Von 15 bis 17 Uhr wird in die Einrichtung zu einem Adventsnachmittag in das Kaminzimmer eingeladen. (mz)
