Keine Gewalt beim Tod von Baby Leonie
Sangerhausen/MZ. - Indes reagierte der Kinderschutzbund in Sangerhausen mit Erleichterung auf das Ergebnis. Dieser Fall zeige aber, wie schnell eine öffentliche Vorverurteilung von Eltern und Behörden erfolgt, nur weil Parallelen zu Vorfällen in anderen Regionen gezogen werden, sagte Vereinsvorsitzende Iris Töpsch. Vor diesem Hintergrund mahnte sie einen verantwortungsvollen aber auch sensiblen Umgang mit Fragen des Kinderschutzes an. Zur Verhinderung von Gewalt gegen Kinder sei die Aufmerksamkeit des gesamten Umfeldes von Familien mit sozialen Problemen geboten.
Leonie war Mitte Oktober nach Hinweisen von Nachbarn in der Plattenbausiedlung im Sangerhäuser Stadtteil Othal von Polizisten tot in ihrem Kinderbett gefunden worden. Die 33-Jährige Mutter hatte laut Staatsanwaltschaft zu diesem Zeitpunkt über zwei Promille Alkohol im Blut. Das Baby war von Geburt an herzkrank.