Jubiläumsfeier im Schloss: Jubiläumsfeier im Schloss: Roßla im Tanz-Fieber

Roßla - „Medium ist mit uns alt geworden“, sagte Ralf Nierenberg, während einer kurzen Tanzpause. Die gönnten sich er seine Frau Karin sowie Uwe und Evelyn Wohlfarth gegen 23 Uhr, als früher die Disko zu Ende war. Am Samstagabend war es Halbzeit.

„Roßla tanzt den Disco-Fox“

Der Saal im Roßlaer Schloss ist brechend voll. Kein Wunder: Die Medium-Diskothek feierte ihr 30-jähriges Bestehen. Die DJs Hansi Piontek, Ingo Einicke, Steffen Schneider und Matthias Ehrhardt sowie Axel Seifert (Lasershow) hatten eingeladen, und Diskobegeisterte von 16 bis Ü 60 teilten sich von Beginn an die Tanzfläche. „Roßla tanzt den Disco-Fox“, heizte DJ Steffen Schneider die Stimmung an. Er übernahm in den ersten zwei Stunden die Einstimmung der Leute, dann trat DJ Hansi, der Gründer der Medium-Diskothek selbst ans 25 Jahre alte Mischpult. Für ihn gab es verschiedene Überraschungen: Allen voran gratulierte das „Team Scheune“ aus Bennungen mit 30 Flaschen Medium-Wasser und einem gerahmten Glückwunsch. Hansis Nachbar Henning Schomburg fragte die inzwischen gut gelaunten Gäste, ob es die Feier nun jedes Jahr geben soll. Die Antwort war ein eindeutiges Ja.

Die Besucher erinnerten sich offensichtlich gern an die Zeit, als man in abgedunkelten Räumen auf Tuchfühlung ging. So manche bis dahin flüchtige Bekanntschaft hatte sich einst bei den Diskobesuchen gefestigt. Besonders freute sich Hansi Piontek über das Wiedersehen mit Uwe Grüber. Beide greifen automatisch in die Hosentasche und ziehen ein Schlüsselbund heraus. Es ist ihr jahrzehntealtes Zeichen. Die „Brüder“ haben sich kennengelernt, weil Grüber einst seinen Schlüssel verloren hatte. Vor Disco-Beginn, standen sie am Bühnenrand und ließen alte Zeiten aufleben. Uwe Grüber erinnerte sich, wie er einst Strass-Steine aus der Tschechoslowakei verkaufte. „Damit verzierten sich die Mädels die T-Shirts“, sagte er.

Begeisterte Diskogänger

Auch Astrid Dietrich gehört zu den begeisterten Diskogängern. „Nur in Thürungen kam ich nie am Türsteher vorbei“, sagte sie und zwinkerte in Richtung ihres Ehemannes Thomas. Das hat sich inzwischen offensichtlich geändert: Sie hat ihn diesmal schließlich mitgebracht. Während Astrid nach wie vor gern tanzt, behält Ehemann Thomas überwiegend den Überblick vom Stehtisch aus. Daran hat sich wohl in all den Jahren nicht viel geändert: Die Mädchen bzw. Frauen waren immer die ersten auf der Tanzfläche. Man tanzt zu zweit, zu dritt und manchmal noch mehr. Manches Paar zeigt sogar eine gelernte Tanzschuleinlage. Es kommt eben immer drauf an, was die ehemaligen „Schallplattenunterhalter“ zu bieten haben.

Die Diskoversionen der Musik der 80 und 90er Jahre versetzten die Besucher Jahrzehnte zurück. „Ich hab mir die Musik schlimmer vorgestellt“, sagt die 17-jährige Jessica. Sie nahm die Songs zum Eintanzen, denn für die Jugend wurden nach Mitternacht von DJ Gasi die neusten Hits aufgelegt. (mz)