Ju-Jutsu macht für Alltag fit
Sangerhausen/MZ. - Weder eine Ballsportart noch Turnen oder Gymnastik zieht die Schüler in ihren Bann. Vielmehr ist es Rex Hodalsky, der die Kinder schlichtweg begeistert.
Der Polizist, sicherlich der Ju-Jutsu-Experte hierzulande überhaupt, leitet ein von der Landesregierung unterstütztes Pilot-Projekt in Sachsen-Anhalt, das seit kurzem in Halle, Magdeburg, einigen anderen Städten, darunter eben Sangerhausen, angelaufen ist.
"Unter dem Motto 'Mit Ju-Jutsu fit und sicher' soll den Mädchen und Jungen geholfen werden, sich auf mögliche Gefahrensituationen im Alltag vorzubereiten. Acht Doppelstunden sind dafür zunächst vorgesehen. "Wir wollen den Kindern helfen, Selbstvertrauen zu tanken. Das wichtigste Anliegen ist es dabei, ihnen physische und psychische Möglichkeiten aufzuzeigen, um Gefahrensituationen unversehrt zu überstehen", so Hodalsky, der gleichzeitig betont, dass es dennoch nie 100-prozentige Sicherheit geben werde. Dabei legt er besonderen Wert darauf, dass die Projektstunden nicht als Sportunterricht zählen. "Wir lernen den Kindern keine Würfe oder Zaubertechniken."
Was den Kindern dagegen beigebracht wird, sind Verhaltensregeln, die im Notfall von eminenter Wichtigkeit sind. Unter anderem betrifft dies die Gewaltprävention, Selbstbehauptung und Stärkung der Selbstkompetenz, aber auch Schutz und Selbstverteidigung. Dabei belassen es Rex Hodalsky und seine Mitstreiter bei weitem nicht bei theoretischen Ausführungen. Auch "praktische Versuche" sind angebracht. So kommt es schon mal vor, dass sich Antonia, Philipp, Marco oder Laura beim Training, natürlich gefühlvoll, vor die Schienbeine treten. Um das unentgeltliche Projekt so sinnvoll und optimal wie nur möglich durchzuführen, hat sich Rex Hodalsky wichtige Mitstreiter "ins Boot" geholt. Unterstützung in seinen Bemühungen erhält er vom ASV Sangerhausen, dem Polizeirevier der Rosenstadt sowie dem OBI-Markt, der als Sponsor fungiert. Bis zum 24. November bereiten Hodalsky und seine Mitstreiter nun ein "Feld", das in Zukunft in weit größerem Umfang "bearbeitet" werden soll. "Das, was wir derzeit mit den Kindern üben, sollen in Zukunft Lehrer übernehmen", hofft Hodalsky auf große Unterstützung.