In Hayn wirbeln junge Leute freiwillig für ihr Domizil
HAYN/MZ. - Und der 28-Jährige muss es ja wissen. Die handwerklichen Fähigkeiten des gelernten Maurers sind derzeit sehr von Nutzen. Gemeinsam mit anderen jungen Haynern unterstützt er nämlich in seiner Freizeit tatkräftig die Sanierung und Renovierung des Treffs der Jugendlichen im Kellerbereich des Gemeindehauses.
Dass Denis Dittmar mit von der Partie ist, begründet er ganz realistisch: "Der Treff mit den Kumpels ist mir wichtig." So erhält das Domizil der Jugendlichen neue Fenster. Die alte Heizung wird ausgewechselt wie auch die ganze Elektrik und die Türen. Zu einem späteren Zeitpunkt soll auch im Bereich der Toiletten saniert werden.
Während bestimmte Arbeiten aus Sicherheits- und Garantiegründen von Firmen und Fachleuten ausführt werden müssen, bleibt noch genügend Arbeit für die jungen Hayner übrig. Dazu zählen der Trockenausbau, die Maler- und Maurerarbeiten und, und, und.
"Es wurde Zeit, das hier etwas passierte." Mit diesen Worten bewertet Bürgermeister Thomas Grohnert den Zustand der Räumlichkeiten vor Beginn der Arbeiten. Die Gemeinde unterstützt ihrerseits finanziell das Projekt "Jugendklub". Im Haushalt 2009 sind dafür rund 12 000 Euro eingeplant. "Wir werden sehen, was davon übrig bleibt", spornt Bürgermeister Thomas Grohnert die Jugendlichen an. "Je fleißiger alle sind, desto mehr Geld wird gespart." Davon sollen Einrichtungsgegenstände wie Sitzecke, Tische und Stühle, Barhocker usw. angeschafft werden. Auch ein Fernsehgerät mit Flachbildschirm sei drin, verrät der Bürgermeister und fügt mit einem Schmunzeln an: "Aber eigentlich sollte das ja eine Überraschung werden."
Die vorweggenommene Ankündigung der Überraschung wird sicher die Jugendlichen zusätzlich motivieren. Aber auch davor hat schon jeder sehr viel Freizeit ans Bein gebunden.
"Da kommen wöchentlich so um die 20 Stunden für jeden zusammen", wird schnell mal durchgerechnet. "Es gibt doch weit und breit nichts anderes, wo wir unsere Freizeit verbringen können", begründet Richard Schulz (20), der im dritten Jahr der Tischlerlehre ist, seine Motivation mitzumachen. Er spricht damit ein Problem an, das generell in den Dörfern und zum Teil auch in den Städten in Sachen Freizeitangebote für junge Leute im Landkreis Mansfeld-Südharz zu beobachten ist.
Der Hayner Jugendklub jedenfalls hat Tradition. Schon zu DDR-Zeiten gab es ihn, nämlich seit 1979. "Meine Mutter war auch schon hier", berichtet Denis Dittmar. Der Treff soll damals stark frequentiert worden sein. "Es fand einmal wöchentlich eine Veranstaltung statt", wird erzählt. Auch der 22-jährige Nils Seyffarth gehört zu den Klubgängern. Selbst hat er Zerspanungsmechaniker gelernt und gehört ebenso mit zum Team, das den Jugendtreff nun in neuem Glanz erstrahlen lässt. "Alles ist jetzt schon viel heller", stellt Bürgermeister Grohnert schon mal fest. Damit dieser Zustand recht lange anhält, soll nun der Jugendtreff, der eine Fläche von rund 70 Quadratmetern hat, zur rauchfreien Zone erklärt werden. Zudem geht ein Appell an die Hayner, dass gut erhaltene Sitzgelegenheiten gern genommen werden.