Hundesport Hundesport: Ungarisches Temperament
Rossla/MZ. - Wenn sich sonst auf dem Hundesportplatz in Roßla Hunde vieler unterschiedlicher Rassen tummeln, sah das Bild diesmal doch recht einheitlich aus. 40 schlanke, rehbraune, temperamentvolle Hunde der Rasse Magyar Vizsla prägten das Bild. Detlef Krüger, selbst begeisterter Besitzer zweier Vizsla-Hündinnen, hatte zum dritten Vizsla-Treffen eingeladen. 70 Teilnehmer aus ganz Deutschland, von Bremen bis Coburg und Sonneberg, Dippoldiswalde und Forst, waren mit ihren Hunden seiner Einladung gefolgt.
"Es ist schön, dass diesmal auch mehrere Drahtis dabei waren", sagte Monique Simmer. Die 52-jährige gebürtige Kalifornierin kam mit ihren Hunden aus Berlin. Natürlich sind Ari und Barack Magyar Vizsla Drahthaar. Die beiden Rüden setzt sie als Therapiehunde ein. Diese Aufgabe kommt den neugierigen, gutmütigen und sehr lernfreudigen Hunden entgegen. Sie kommen in Altenheimen zum Einsatz, bei Menschen mit Schlaganfall, Demenz und Depressionen.
Im Moment werden sie mit der Suche an der langen Leine auf das Auffinden von Menschen trainiert. Mit ihrem Hund Ari hatte sie auch eine Jagdausbildung begonnen, schließlich ist der Rassehund Vizsla einmal für die Jagd gezüchtet worden. Allerdings musste die Ausbildung unterbrochen werden, da ihn Jugendliche mit Feuerwerkskörpern traumatisiert haben. "Er ist aber auf dem Wege der Besserung", sagt sie froh. "Aris Sohn, Barack, bringt dagegen nichts aus der Ruhe."
So hat jeder Hund seine Geschichte. Um diese auszutauschen und Hilfestellungen zu geben, organisiert Detlef Krüger die Vizsla-Treffen. Schließlich kommen hier Hunde jeden Alters und Ausbildungsstandes zusammen. Vom 14-jährigen Hund mit angegrauter Schnauze bis zum fünf, sechs Monate alten Welpen ist alles dabei.
Detlef Krüger sagt: "Mir liegt es am Herzen, dass die Besitzer mit ihren Hunden gut umgehen. Ich gebe gern Unterstützung bei der Erziehung der Hunde." Primär sei allerdings, dass der Besitzer weiß, dass die Vizslas ausgelastet sein müssten. "Ihnen reicht kein langer Spaziergang, sie wollen auch Kopfarbeit leisten." Den richtigen Umgang mit ihnen zeigt Krüger gern in Kindereinrichtungen.
Auch auf dem Hundetrainingsplatz in Roßla gab es von einigen Besitzern staunende Gesichter. Man führte gemeinsame Unterordnungsübungen durch. Da sagte so mancher Besitzer: "Ich habe meinen Hund nicht wiedererkannt." Das Zusammensein mit anderen Hunden tat den Vizslas offensichtlich gut. Während Herrchen und Frauchen plauderten, tollten die Tiere frei herum, manche nutzten das Bad in der Helme.
"Alles verlief ruhig und ausgeglichen", so Peter Krone, stellvertretender Vorsitzender des Roßlaer Hundesportvereins. Sein gut erzogener Labrador Ben erwies sich ebenfalls als guter Gastgeber, während Herrchen mit anderen Hundehaltern Erfahrungen austauschte. Beim Abschied am späten Nachmittag hörte man immer wieder "Auf Wiedersehen im nächsten Jahr". Und das nächste Treffen wird sicher wieder im August stattfinden, weiß Detlef Krüger schon.