Entwicklung des Geländes Hohlstedt: Heide-Hof entwickelt sich weiter

Hohlstedt - Thomas Rakow macht kein Hehl daraus. „Wir hätten schon vor zwei Jahren hier stehen müssen“, sagt der Chef des Heide-Hofes im Ortsteil Hohlstedt und blickt erwartungsvoll in die Runde der Mitglieder des Gemeinderates Wallhausen. Denn Rakow wirbt in dem Gremium für die Idee, das rund 6,5 Hektar große Freizeitareal an der ehemaligen Bundesstraße 80 weiter auszubauen und zu entwickeln.
So sind in der Perspektive unter anderem Ferienwohnungen geplant. Doch dafür braucht der Geschäftsmann die Zustimmung der Volksvertreter, denn das Gelände der ehemaligen Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) liegt im Außenbereich und soll nunmehr auf Kosten der Heide-Hof GmbH mit einem so genannten Bebauungsplan versehen werden.
Heide-Hof in Hohlstedt entwickelt sich weiter
Nur dieser ermögliche die weitere Entwicklung des Geländes, macht Rakow deutlich und zeigt anhand eines Beispiels, wie sich die fehlende Planung auswirkt. So hatte man ein Theaterstück in einer ehemaligen Scheune angeboten. „Das durfte ich dann nicht Theater nennen“, schmunzelt er im Nachgang über diese Episode.
Am Ende passiert der Beschluss den Gemeinderat einstimmig. Denn in dem Gremium ist man sich einig, dass der bereits heute beliebte Treffpunkt in der Goldenen Aue eine „Bereicherung“ und ein „Werbeschild für die Gemeinde ist“, wie es Wallhausens Bürgermeister Udo Härtig (CDU) formuliert.
Mehrgenerationenwohnen als Idee für den Bauernhof
Dabei hat der Ortschef vor allem die aktuellen Angebote auf dem Areal im Blick. Allein im vergangenen Jahr lockten der Pflanzenmarkt, ein Mitsommer-Barbeque und die so genannte Hofromantik jede Menge Besucher auf das Gelände. Höhepunkt bildete die Hofweihnacht, die mit ihren rund 2.000 Besuchern als größter Weihnachtsmarkt der Region gilt.
Doch damit will man sich nicht zufrieden geben. Ziel der Planung sei es, künftig die Möglichkeiten für zusätzliche Wohnprojekte, wie zum Beispiel Mehrgenerationenwohnen auf dem Bauernhof, verwirklichen zu können, hieß es. Die Ideen hätten sich erst in den letzten Jahren kontinuierlich entwickelt, sagt Rakow. So baue man auf dem Gelände gerade ein Gestüt mit einer Zucht für Sprung- und Dressurpferde auf. Dafür wurden eigens Pferdezuchtmeister eingestellt.
Erste Anfragen nach Unterkünften in einer Wohnanlage
Neben einer Reithalle sind noch zwei Reitplätze vorhanden. Schon jetzt ziehe das Gestüt Pferdeliebhaber aus ganz Mitteldeutschland und darüber hinaus in die Goldene Aue, berichtet Rakow. Zudem habe es erste Anfragen nach Unterkünften in einer Wohnanlage auf dem Gelände gegeben, auch Ferien auf dem Bauernhof würden immer wieder nachgefragt. „Ich habe in Hohlstedt ein Haus gesucht, um Ferienwohnungen einzurichten. Aber es gibt einfach nichts“, sagt der Geschäftsmann. In dem 479-Seelen-Dorf ist aber auch kein Platz, um einen Eigenheimstandort anzulegen.
Der Heide-Hof, das ist das Projekt von Elisabeth und Thomas Rakow, die vor über fünf Jahren das Gelände übernahmen. In den Ställen stehen südamerikanische Alpakas, Pferde und Esel. Entschleunigung ist Firmenphilosophie. Denn der Hof soll in der hektischen Zeit den Besuchern einen Ort der Ruhe und Entspannung bieten. Dabei wollte Thomas Rakow eigentlich Gewerbe auf dem Areal ansiedeln. Doch die Krankheit seiner Ehefrau stellte das Vorhaben in den Schatten. Eine Reittherapie brachte ihr verloren geglaubte motorische Fähigkeiten zurück. Das hat den Unternehmer zum Umdenken bewegt. (mz)