Hofgut Niederröblingen Hofgut Niederröblingen: Biogasanlage geht ans Netz

Niederröblingen - Die Biogasanlage in Niederröblingen läuft noch bis Ende Oktober im Probebetrieb. Dann soll sie „richtig“ ans Netz gehen. Wie von der Mitteldeutschen Netzgesellschaft Gas mbH (Mitnetz Gas) zu erfahren war, bereite man sich auf die Netzeinspeisung durch die Biogasanlage in Niederröblingen vor. Die Testphase, bei der beide Verdichter der Einspeiseanlage geprüft werden, dauere insgesamt 600 Stunden. Der Probebetrieb werde Ende Oktober abgeschlossen sein, so Sebastian Schüssler, Verwalter der Hofgut Niederröblingen GmbH & Co. KG. Sie betreibt die Biogasanlage.
Wenn alles erfolgreich laufe, übernehme Mitnetz Gas das in Niederröblingen produzierte Bioerdgas in ihr Hochdrucknetz. Die Anlage hat eine geplante Jahresleistung von rund 60 Millionen Kilowattstunden. Diese Menge kann den Heizenergiebedarf von rund 4 000 modernen Einfamilienhäusern decken. Für den Anschluss investierte Mitnetz 3,2 Millionen Euro. Es wurde eine zwei Kilometer lange Leitung gebaut, die im Juli zwischen Allstedt und Niederröblingen in das bestehende Hochdrucknetz eingebunden wurde, so Mitnetz-Pressesprecherin Cornelia Sommerfeld.
Schüssler ist rundum zufrieden. „Jetzt läuft alles richtig gut. Die erste Testphase war schon sehr nervenaufreibend“, gibt er zu. „Da war noch manches holprig. Überdies fiel diese aufregende Zeit auch mitten in die Erntephase hinein.“ Auf eigenen 380 Hektar baut das Hofgut das „Futter“ für die Biomeiler an - den Mais. Lohnunternehmer produzieren noch einmal auf 60 Hektar Mais für die Biogasanlage. Vom 16. September bis zum 27. September wurden die Felder abgeerntet und die großen Fahrsilos auf dem Hofgut-Gelände befüllt.
Damit, all die gigantischen Anlagen und Prozesse im Auge zu behalten, steht Verwalter Schüssler nicht alleine da. Elektroinstallateur Matthias Polte aus Niederröblingen ist beim Hofgut angestellt und zwar bereits seit sich die Anlagen im Bau befinden. „Es war uns wichtig, jemanden aus dem Ort einzustellen“, so Schüssler. „Und zwar noch in der Bauphase, damit sich der neue Mitarbeiter gleich vor Ort so gut wie möglich mit der Technik vertraut machen und quasi mit ihr wachsen kann. Und mit Matthias Polte haben wir einen Glücksgriff getan.“ Zwar sind die gigantischen Behälter, die unendlichen Rohre und Kabel Neuland für den Techniker, aber die Arbeit interessiere ihn sehr. Überdies ist Polte in der Niederröblinger Feuerwehr aktiv. Auch die Feuerwehrleute wurde vorm Probelauf der Anlage von Mitnetz geschult, damit sie im Havariefall sicher handeln können. (mz)