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Helios-Klinik in Sangerhausen Helios-Klinik in Sangerhausen: Landschaft zum Wohlfühlen

Von Beate Thomashausen 04.12.2015, 17:31
Hebamme Alexandra Kluge (li.) schaut sich mit Saskia Wolf den Kreißsaal an, in dem die 18-Jährige im Februar ihr erstes Kind bekommen will.
Hebamme Alexandra Kluge (li.) schaut sich mit Saskia Wolf den Kreißsaal an, in dem die 18-Jährige im Februar ihr erstes Kind bekommen will. Maik Schumann Lizenz

Sangerhausen - Vögel, Bäume, eine Wiese, das Meer, ein Leuchtturm und Heißluftballone - es gibt viele kleine Details neu zu entdecken in den drei Kreißsälen der Sangerhäuser Helios-Klinik. Der 31-jährige Künstler Christian Nebel aus Halle verewigte sich in den vergangenen Wochen an den Klinikwänden. „Die waren bisher zwar in Pastellfarben gestrichen, aber doch ein bisschen eintönig.“ Das empfand nicht nur die Leitende Hebamme Alexandra Kluge so, auch die Kolleginnen gaben ihr Recht, dass die Kreißsäle ein bisschen mehr Pep vertragen könnten. Die Idee war, mit der Kunsthochschule in Halle zu kooperieren.

Per Zufall zum Auftrag

Der Zufall ließ Christian Nebel als Ersten den Hörer im halleschen Atelier abnehmen und so kam der junge Künstler, der ursprünglich aus der Lutherstadt Eisleben stammt, zu dem Auftrag in Sangerhausen. Ein angenehmer Zufall, wie er findet. Mit so großen Flächen arbeiten zu dürfen, das lockte den Künstler natürlich bei diesem Auftrag. Fassaden und auch Innenräume hatte er bereits gestaltet. „Die Arbeit auf der Entbindungsstation war aber in mehrfacher Hinsicht Neuland für mich.“ In einem Kreißsaal war der junge Mann vorher noch nie. Und die Wahl der Farben musste auch ganz penibel erfolgen. Schadstofffrei, biologisch, abriebfest - es waren eine ganze Menge Anforderungen, die allein schon an das Material gestellt wurden. Die Zusammenarbeit mit dem Team des Kreißsaals lobte der junge Künstler. „Das hat Spaß gemacht.“ Gemeinsam mit den Ärzten, Hebammen und Schwestern entstanden die Gestaltungsentwürfe für die drei Kreißsäle.

651 Kinder wurden in diesem Jahr bis zum 1. Dezember bereits geboren. Und zwar waren es 335 Jungen und 316 Mädchen. Insgesamt kamen in diesem Jahr schon sieben Mal Zwillinge zur Welt. Die Entbindungsstation zog übrigens fast auf den Tag genau vor elf Jahren in den Klinikstandort Am Beinschuh um.

Seit Mai 2012 erklingt über die Lautsprecher die „Babymelodie“ überall in der Sangerhäuser Helios-Klinik immer dann, wenn frischgebackene Eltern das Knöpfchen am Eingang des Kreißsaals drücken. Das Violinkonzert Nr. 17 von Haydn ist das Zeichen im gesamten Krankenhaus, dass ein Baby geboren wurde. Klinikgeschäftsführer Andreas Lehmann hatte die Idee aus der Elisabethklinik in Hünfeld mitgebracht.

Lecuhtturm im Ostseezimmer

So schlug zum Beispiel die junge Ärztin Jessica Reimann - zu diesem Zeitpunkt selbst schwanger - vor, dass im Ostseezimmer unbedingt ein Leuchtturm seinen Platz finden müsse, weil ihr das sehr gefallen würde, wenn sie in einem so gestalteten Zimmer ihr Baby zur Welt bringen würde. Und tatsächlich erblickte ihr kleiner Sohn Benno quasi unterm Leuchtturm das Licht der Welt. „Jeder Kreißsaal steht nun unter einem anderen Thema“, freut sich Hebamme Alexandra Kluge nach dem Abschluss der Arbeiten. Dass der eine das Ostseezimmer ist, habe sich bereits eingebürgert. Ganz klar, dort überwiegen die maritimen Motive und dort steht auch die Geburtsbadewanne. „Jetzt fehlen nur noch die schicken, neuen Gardinen. Dann ist der Anblick perfekt“, meint die Hebamme. Und Pressesprecherin Anett Brommund-Schnabel fügt an: „Es wäre schön, wenn wir vielleicht für die anderen beiden Kreißsäle auch noch Namen finden würden.“

Neues Mutter-Kind-Zentrum

Vielleicht erst auf den zweiten Blick für den Patienten sichtbar, ist das neue Mutter-Kind-Zentrum. Die Geburtshilfe und die Pädiatrie der Sangerhäuser Helios-Klinik arbeiten nun noch enger verzahnt miteinander, so die Pressesprecherin. „Die Kooperation war ja bereits sehr eng. Nun gehören die 53 Ärzte, Schwestern und Hebammen zu einem Team - dem Mutter-Kind-Zentrum.“ Das heißt, dass sich gemischte Teams - bestehend aus Mitarbeitern beider Fachbereiche - um die Mütter und die Neugeborenen kümmern. Die Stationen seien im wahrsten Sinne näher zusammengerückt. Sie befinden sich nun auf einer Ebene. Und auch funktional arbeiten sie enger zusammen.

Für die älteren Patienten des Sangerhäuser Kinderkrankenhauses bedeute das aber keine Abstriche, betont Anett Brommund-Schnabel. Die Klinik betreue und behandele weiterhin genauso viele Mädchen und Jungen im Alter von 0 bis 18 Jahren wie bisher auch. Die jungen Patienten kommen dabei aus dem Landkreis Mansfeld-Südharz ebenso wie aus dem Kyffhäuserkreis. (mz)

Leuchtturm, Vogel, Regenbogen - in den drei Kreißsälen gibt es jetzt überall etwas zu entdecken dank der Arbeit von Christian Nebel.
Leuchtturm, Vogel, Regenbogen - in den drei Kreißsälen gibt es jetzt überall etwas zu entdecken dank der Arbeit von Christian Nebel.
Maik Schumann Lizenz
Leuchtturm, Vogel, Regenbogen - in den drei Kreißsälen gibt es jetzt überall etwas zu entdecken dank der Arbeit von Christian Nebel.
Leuchtturm, Vogel, Regenbogen - in den drei Kreißsälen gibt es jetzt überall etwas zu entdecken dank der Arbeit von Christian Nebel.
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