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Helios-Klinik in Sangerhausen Helios-Klinik in Sangerhausen: Lachgas gegen die Wehenschmerz

14.07.2017, 11:00
Werdende Mütter haben in der Helios-Klinik in Sangerhausen die Möglichkeit, Lachgas bei der Geburt zur Schmerzlinderung zu verwenden.
Werdende Mütter haben in der Helios-Klinik in Sangerhausen die Möglichkeit, Lachgas bei der Geburt zur Schmerzlinderung zu verwenden. Maik Schumann

Sangerhausen - Eine Geburt ohne Schmerzen oder zumindest mit wenigen Schmerzen, wünschen sich viele Schwangere. Seit April haben sich bereits 40 Frauen in der Helios-Klinik in Sangerhausen für Lachgas bei der Geburt ihrer Kinder entschieden, sagt Klinik-Pressesprecherin Kathrin Adam.

Alternative zur PDA: Frauen bestimmen selbst, wann und wieviel Lachgas sie nehmen

Eine der Frauen von ihnen ist Peggy Wedekind-Iwan, die in Sangerhausen ihr drittes Kind zu Welt brachte. Nach einer Periduralanästhesie (PDA) beim zweiten Kind und ohne jede Anästhesie bei der ersten Geburt, wählte sie diesmal das Lachgas. „Der Schmerz wird sofort nach dem Einatmen gelindert, solange wie nötig, ohne benommen zu bleiben“, beschreibt sie ihre Erfahrung. Sie hält es für eine gute Alternative zur PDA.

„Die Frauen können dann zur Atemmaske greifen, wenn sie es wollen und so selbst bestimmen, wann sie eine Schmerzlinderung brauchen und wie lange“, erläutert Olaf Parchmann, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. „Die Schmerzintensität wird durch das Lachgas um etwa ein Drittel reduziert“, ergänzt Christiane Paschek, Oberärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. „Das Gasgemisch besteht zu 50 Prozent aus Lachgas und zu 50 Prozent aus Sauerstoff und wird schnell über das Blut aufgenommen und genauso schnell wieder abgebaut. So entstehen keine Nebenwirkungen für das Baby oder den Geburtsverlauf“, so Paschek weiter.

Lachgas wird in Anästhesie seit 18. Jahrhundert verwendet

Neben der Anwendung während der Geburt wird das Lachgas auch bei der Versorgung von Geburtsverletzungen eingesetzt. Insgesamt gebe es von den bisherigen Anwenderinnen durchweg positive Rückmeldungen zur neuen, alten Methode, so die Klinik. „Lachgas wird in der Anästhesie seit dem 18. Jahrhundert verwendet, vor allem in der Zahnmedizin. In der Geburtshilfe kommt es dagegen erst seit Kurzem wieder zum Einsatz“, erklärt Parchmann weiter.

Neben dem Lachgas verfügt der Kreißsaal in Sangerhausen über das gesamte Spektrum der modernen Schmerztherapie. Alle werdenden Eltern können sich über dieses und weitere Themen rund um die Geburt jeden zweiten Dienstag im Monat, 18 Uhr, in der Sangerhäuser Klinik informieren. Und auch in Eisleben in der Helios-Klinik gibt es einen Informationsabend für werdende Eltern. Dieser findet am Mittwoch, 19. Juli, 17.30 Uhr, im Konferenzsaal statt. (mz/bth)