Helios-Klinik in Sangerhausen Helios-Klinik in Sangerhausen: Hebamme Rosmarie Forth half 4.668 Kindern auf die Welt

Sangerhausen - Am 30. November ist endgültig Schluss. Dann geht Rosmarie Forth nämlich in den wohlverdienten Ruhestand. Rosmarie wer? Der Name wird vielen Menschen in der Region, die zwischen 1976 und heute das Licht der Welt erblickten, nicht viel oder überhaupt nichts sagen.
Und dennoch: Gut 5.000 Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder, genauer gesagt bisher 4.668, haben eine ganz besondere Beziehung zu der Holdenstedterin. Sie war nämlich als Hebamme bei ihrer Geburt dabei.
Hebamme Rosmarie Forth geht mit 63 Jahren in den Ruhestand
Nun also ist Feierabend. Eins ist klar: Die 63-Jährige hinterlasse eine große Lücke, wie Alexandra Kluge (43), Leitende Hebamme in der Helios-Klinik in Sangerhausen erklärt. „Sie ist immer ehrlich und immer der Fels in der Brandung gewesen. Sie war und ist immer zuverlässig, auf sie war immer Verlass“, lobt die Chefin ihre Stellvertreterin bei der Abschiedsparty am Donnerstagabend in Sangerhausen.
Und Jhördis Diener, die ebenfalls in Sangerhausen als Hebamme arbeitet, stimmt in das Loblied ein: „Sie hat immer eine Geschichte parat und an uns ihre Erfahrungen weitergegeben. Ganz einfach: Rosmarie war einfach eine tolle Kollegin. Wir werden sie schmerzlich vermissen.“
Rosmarie Forth sagt: „Hebamme ist ganz einfach mein Traumberuf gewesen.“
Und auch Rosmarie Forth wird ihren Beruf, die Kinder, die Kolleginnen und vieles mehr vermissen. Wer mit ihr spricht, merkt das sofort. „Hebamme ist ganz einfach mein Traumberuf gewesen. Ich habe es nie bereut und würde immer wieder in diesem Beruf arbeiten“, sagt sie mit fester Stimme und leuchtenden Augen. Es ist ihr anzumerken, dass die Arbeit als Hebamme für sie Beruf und Berufung gleichermaßen war und ist.
Das erste Kind, das unter ihrer Mithilfe das Licht der Welt erblickte, kam am 1. Weihnachtstag des Jahres 1975 in Sangerhausen an. Mädchen oder Junge? „Das weiß ich nicht mehr“, lacht die Hebamme.
Ohnehin hat sie nie genau Statistik geführt. Nur die Anzahl der Geburten, eben jene 4.668, sind fest vermerkt. Bei manchen der neuen Erdenbürger ging es ganz schnell, andere haben sich das Ganze länger überlegt, mitunter fast drei Tage gebraucht. Auch an übernervöse und aufgeregte Väter erinnert sie sich. „Blass sind viele geworden, umgekippt ist bei mir aber niemand“, erzählt sie.
Rosmarie Forth lächelt und sagt: „Ich hatte bei jeder Geburt ein Glücksgefühl.“ Genau dies wird bleiben ebenso wie die Erinnerungen und die Begegnungen mit Müttern, die ihrer Hebamme die Kinder noch Tage, Wochen oder gar Jahre später stolz präsentieren. (mz)