Große Pläne für kleines Bad Große Pläne für kleines Bad: Grillenberger Waldbad soll umgebaut werden

Grillenberg - Maximilian ist ganz stolz. „Heute ist es mal nicht mein Opa, heute ist es Neptun“, verkündet der Vierjährige. Alberto Sabrowski, der an diesem Tag im Waldbad Grillenberg in die Rolle des Meeresgottes geschlüpft ist, kommt derweil mit dem Boot angefahren. Eine kurze Rede, dann gehen die Häscher auf Jagd. Viel Auswahl haben sie nicht, die Anzahl der Gäste, die beim Neptunfest im Bad dabei sind, hält sich in überschaubaren Grenzen.
Grillenberger Waldbad-Verein hat mittlerweile 115 Mitglieder
Volker Kinne, der Vorsitzende des Waldbad-Vereins Grillenberg, sieht das Ganze gelassen: „Es hängt eben alles vom Wetter ab. Und das war in den letzten Tagen nun mal nicht so toll. Das macht sich sofort bemerkbar.“ Dann fügt er noch hinzu: „Wir gehen jetzt in die dritte Saison. Das erste Jahr war sehr gut. Dann hat es etwas nachgelassen, auch in diesem Jahr ist es wechselhaft. Aber noch ist der Sommer ja nicht vorbei, wir hoffen ganz einfach, dass der Wettergott mehr Einsehen mit uns Grillenbergern hat.“
Trotzdem blickt Kinne zufrieden in die Runde. Schließlich kann er mit einer positiven Bilanz zum Waldbad-Verein aufwarten. 115 Mitglieder sind mittlerweile registriert, selbst aus der Schweiz, Bamberg, Jena oder Magdeburg kommen Unterstützer. „Wir nehmen gerne weiter Leute im Verein auf. Wir brauchen Menschen, die sich für den Verein engagieren“, fügt er hinzu. „Ohne die engagiert arbeitenden Mitglieder hätten wir Probleme. Wenn wir uns nicht um das Bad gekümmert hätten, wäre es wahrscheinlich schon zu gewesen“, stellt er fest. Dann fügt der Vereinsvorsitzende resolut hinzu: „Dabei braucht Grillenberg das Bad. Wir sind ein Touristenort. Jedes Jahr verzeichnet Grillenberg 12.000 bis 13.000 Übernachtungen von Gästen. Für diese Touristen wollen wir einen Beitrag leisten.“
Die Punkte, die für das Waldbad sprechen, zählt er gerne auf: „Das ist doch ein idealer Platz. Wir haben eine 2.200 Quadratmeter große Wasserfläche. Wir haben einen Campingplatz, ein Mehrzweckgebäude, Duschen, Sportplätze und Sporträume. Und wir haben einen Kiosk, der seit der Übernahme durch die Gaststätte Manni’s Lou nicht besser sein könnte und die Gäste begeistert. All das sind Bausteine, auf die wir stolz verweisen können.“
Umbau des Grillenberger Waldbades für 2018 geplant
Doch auch Probleme sind da. So hatte kürzlich der zweite Bademeister einen Unfall, fällt vorerst aus. Wie es weiter geht? „Vereinsmitglieder, die die notwendigen Qualifikationen haben, springen ein und helfen uns über die Runden. Das ist doch eine richtig schöne Sache, dafür gilt ihnen mein Dank.“ Vor der Zukunft ist den Grillenberger nicht bange. „Im August, und zwar vom 11. bis 13., steigt das Sommerfest-Wochenende mit einem Filmabend, der Unterwasser-Bierfass-Rollmeisterschaft und vielen anderen Angeboten“, kündigt Kinne an. Für das Jahr 2018 haben sich die Grillenberger aber noch mehr vorgenommen.
Im September soll der Umbau des Waldbades beginnen, der dann im Mai 2019 abgeschlossen sein soll. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, die Pläne liegen vor, eine Spendenaktion ist angelaufen. Ziel ist es, das Bad auf Vordermann zu bringen. So sollen die zum Teil maroden Beckenwände erneuert werden, die Wasserfläche soll verkleinert werden. Schließlich sei alles eine Frage der Kosten. „Die müssen wir minimieren“, sagt Kinne. Er baut auf die Unterstützung der Stadt. „Wir brauchen jedes Jahr ihre Hilfe. Finanziell und im nächsten Jahr dann bei den Sanierungsmaßnahmen.“
Geht alles nach Plan, kann der kleine Maximilian noch oft beim Neptunfest dabei sein. Und vielleicht spielt dann ja auch das Wetter ein wenig besser mit. (mz)