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Grießer: Unser Theater ist das Europa-Rosarium

Von BEATE LINDNER 26.02.2009, 17:45

SANGERHAUSEN/MZ. - Statt 220 000 Euro sollen 318 000 aus dem 2009er Haushalt an die Rosenstadt Sangerhausen GmbH, bei der der Fremdenverkehrsverein 100 Prozent der Gesellschaftsanteile hält, fließen.

Begründet hat die Geschäftsführung des Unternehmens gegenüber den Mitgliedern des Finanzausschusses dies unter anderem mit der Tatsache, dass für den städtischen Zuschuss an die Rosenstadt Sangerhausen GmbH Steuern an das Finanzamt abgeführt werden müssen. Weiterhin seien Gehaltsangleichungen notwendig, da es laut Maik Rüdiger, stellvertretender Geschäftsführer, seit der Gründung der GmbH im Oktober 2001 keine Gehaltssteigerungen gegeben habe. Des weiteren begründete Rüdiger die Mehrforderung mit den Kosten für die beiden Bergbaulehrlinge in Wettelrode und den Mehraufwand für die GmbH durch die Eingemeindung der Tourismusorte Wippra und Grillenberg. Insgesamt summieren sich laut GmbH die voraussichtlichen "Gesamtmehraufwendungen" auf 104 000 Euro.

Was die Mehrforderungen angeht, die wurde im Finanzausschuss nicht widerspruchslos hingenommen wurde. In der Diskussion war alles vertreten - die mehr oder weniger uneingeschränkte Befürwortung, beispielsweise von Hartmut Auhl (Linksfraktion). "Wir sollten daran denken, dass wir die Berg- und Rosenstadt sind", so Auhl. Aber auch die Kritik an der Arbeit der GmbH: "Die kulturelle Arbeit ist eher mangelhaft", so Siegbert Grießer von der Bürgerinitiative Sangerhausen (BIS). Grießer mahnte zudem an, dass es den Stadträten grundsätzlich an Informationen aus der GmbH fehle und forderte mehr Transparenz. Die Frage, ob der Antrag der GmbH bei der Stadt überhaupt fristgerecht eingegangen sei, beantwortete Stadtkämmerer Poschmann mit einem Ja.

Einigkeit herrschte im Ausschuss allerdings fraktionsübergreifend, dass auch der Landkreis seinen Beitrag für das Europa-Rosarium leisten sollte. "Unser Theater ist das Europa-Rosarium", hatte Grießer die immer wieder im Zusammenhang mit der Haushaltsdiskussion aufflammende Debatte um die finanzielle Beteiligung des Landkreises umschrieben. Im Finanzausschuss war man sich einig, dass der Druck diesbezüglich auf den Kreis erhöht werden müsse. Man bekomme nichts für das Rosarium, zahle aber eine Umlage, mit der aus Sicht der Stadträte auch das Theater in Eisleben finanziert werde. Zumal Poschmann zuvor erläutert hatte, dass die Stadt ohne die zu zahlenden Umlagen - unter anderem an den Kreis - im Plan des Haushaltskonsolidierungskonzeptes liegen würde.

Übrigens wird es Freitag laut Aussage des amtierenden Oberbürgermeisters Ralf Poschmann dazu ein Gespräch beim Landrat geben, an dem auch die Geschäftsführerin der Rosenstadt Sangerhausen GmbH, Antje Siemann, teilnehmen werde.