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Kobermännchen überrascht Goldene Buch der Stadt Sangerhausen: Steffen Rüdiger alias das Kobermännchen ist überrascht über sein Ehrung

Von Beate Thomashausen 13.09.2016, 14:24
Steffen Rüdiger trägt sich ins Goldene Buch der Stadt ein. Oberbürgermeister Ralf Poschmann und die drei Majestäten - Rosenkönigin, Rosenprinzessin und RoseMarie - wohnen der feierlichen Zeremonie bei.
Steffen Rüdiger trägt sich ins Goldene Buch der Stadt ein. Oberbürgermeister Ralf Poschmann und die drei Majestäten - Rosenkönigin, Rosenprinzessin und RoseMarie - wohnen der feierlichen Zeremonie bei. Klaus Winterfeld

Sangerhausen - Steffen Rüdiger durfte sich zum Sachsen-Anhalt-Tag als 36. Person ins Goldene Buch der Stadt Sangerhausen eintragen. Steffen Rüdiger kennt in Sangerhausen praktisch jeder, nicht unbedingt unter seinem bürgerlichen Namen, aber doch als das Kobermännchen.

Und als Kobermännchen und Maskottchen der Stadt wollte Rüdiger auch diesmal an der feierlichen Zeremonie im Standesamt teilnehmen. Dass er diesmal die Hauptperson sein sollte, ging Rüdiger erst auf, als er seine Familie und Freunde im Standesamt sitzen sah.

Rüdiger: „Die Eintragung ins Goldene Buch ist eine riesengroße Ehre für mich.“

„Die haben alle dicht gehalten. Ich habe bis gerade eben nichts davon gewusst“, meinte das Kobermännchen, das schon ein bisschen gerührt war. „Die Eintragung ins Goldene Buch ist eine riesengroße Ehre für mich.“

Oberbürgermeister Ralf Poschmann (CDU) begründete in seiner Laudatio, warum Rüdiger, der übrigens aus dem Sangerhäuser Ortsteil Lengefeld stammt, den Eintrag verdient hat. Als liebenswert, hilfsbereit, vor allem sozial engagiert und sportlich werde er von Freunden beschrieben.

„Der Legende nach sammelte das Kobermännchen Geld für den Bau des Neuen Schlosses. Dieser Leidenschaft ist Steffen Rüdiger, alias das Kobermännchen, treu geblieben. Auch er sammelt für die verschiedensten sozialen Projekte Geld. Er startete eine Spendenaktion für Computer für Kinder mit Lernbehinderung und eine für das Haus der Wohnhilfe in Sangerhausen.“ Poschmann meinte schließlich verschmitzt: „Und nicht mit Kobermännchen unterzeichnen.“

Wird Rüdiger seine Amtszeit als Kobermännchen verlängern?

Nachdem die Unterschrift schwarz auf weiß im Goldenen Buch stand, sprach Poschmann ein anderes Thema an, denn Rüdiger hatte eigentlich geplant, nach 15 Jahren als Kobermännchen den Kober in die Ecke zu stellen.

„Nächstes Jahr endet meine Amtszeit“, so Poschmann. „Ich will es auch noch mal versuchen. Das Kobermännchen vielleicht auch?“ Dazu positionierte sich das Kobermännchen zwar noch nicht, jedoch waren die Zwischenrufe aus dem Publikum ziemlich vielsagend: „Rüdiger, du willst es doch auch“, hieß es da. Man darf gespannt sein auf 2017.

Auch in den benachbarten Städten gibt es ein Goldenes Buch, so zum Beispiel in Allstedt. Dort gab es zuletzt einen ganzen „Eintragungsmarathon“. Elf Bürger der Einheitsgemeinde trugen sich im Juni in das Goldene Buch ein, dass es in Allstedt seit dem Jahr 2009 gibt. Sie alle haben gemeinsam, dass sie sich engagiert für ihre Stadt einsetzen.

In Stolberg wiederum trug sich im Jahr 2009 ein äthiopischer Prinz in das Goldene Buch der Stadt ein. Asfa-Wossen Asserate war am 15. Februar 2009 in der Europastadt zu Gast. Ein Stolberger Geschäft hatte es sich zum Anliegen gemacht, äthiopische Kinder zu unterstützen. Er reihte sich damit in einen ganzen Reigen prominenter Unterschriften ein. (bth)

Seit dem Jahr 1997 haben sich 35 Persönlichkeiten in das Goldene Buch der Stadt Sangerhausen eingetragen. Der Erste war der ehemalige Sangerhäuser Bürgermeister Klaus Czudaj, auch der ehemalige Leiter der Rosariums, Ingomar Lang, sowie später seine Nachfolgerin Hella Brumme wurden mit einer Eintragung geehrt.

Sportler wie die Pfaffenbergers und Ulrich Iser trugen sich ein, auch der ehemalige Sangerhäuser Landrat Volker Pietsch und der Superintendent a.D., Gottfried Appel, die Musiker Hans Beck und Götz Schneegaß sowie Kreiskantorin Martina Pohl, um nur einige zu nennen.

Entsprechend der 1996 beschlossenen Richtlinie des Stadtrates dürfen sich Bürger und Organisationen eintragen, die das Ansehen der Stadt, die Entwicklung der Stadt oder das allgemeine Wohl der Bürger in der Stadt in besonderer Weise gefördert haben.

Die Entscheidung obliegt dem Oberbürgermeister im Einvernehmen mit dem Hauptausschuss des Stadtrates. Besondere Anlässe zur Eintragung in das Goldene Buch sind zum Beispiel stadtgeschichtliche Höhepunkte, Besuche, Feier- und Gedenktage sowie Jubiläen. (mz)