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Gipswerk Gipswerk: Über 60 neue Jobs in Rottleberode

Von karl-heinz klarner 08.01.2014, 20:09
3,5 Millionen Euro flossen in das Logistikzentrum.
3,5 Millionen Euro flossen in das Logistikzentrum. Klaus Winterfeld Lizenz

rottleberode/MZ - Die international agierende Knauf Gruppe aus Iphofen (Bayern) baut ihren Standort im Südharzer Ortsteil Rottleberode aus. Die Unternehmerfamilie will für rund 30 Millionen Euro auf dem Firmengelände der Knauf Deutsche Gipswerke (130 Beschäftigte) eine neue Fertigungslinie für Gipsfaserplatten errichten. Das kündigte gestern Carlo Knauf beim Neujahrsempfang des Unternehmens im firmeneigenen Hotel „Kalkhütte“ an. „In der Perspektive werden über 60 neue Arbeitsplätze entstehen“, sagte Knauf-Werkleiter André Materlik.

Logistikzentrum soll im Frühjahr in Betrieb genommen werden

Zudem soll im Frühjahr dieses Jahres das neue, rund 3,5 Millionen Euro teure Logistikzentrum offiziell in Betrieb genommen werden. Dann soll von Rottleberode aus der Vertrieb der Produkte des Baustoffproduzenten für den Norden Deutschland abgewickelt werden, hieß es.

Das Werk im Südharz habe sich in einem internen Wettbewerb innerhalb der Knauf Gruppe durchgesetzt und den Zuschlag für die millionenschwere Investition erhalten, sagte Materlik. Demnach soll im Frühjahr auf dem Areal mit dem Bau der modernen Fertigungslinie begonnen werden. Diese soll im Frühjahr kommenden Jahres die Produktion aufnehmen. Für das Projekt sind Fördermittel beim Land Sachsen-Anhalt beantragt.

Bei der Entscheidung dürften auch die Rohstoffvorkommen im Südharz eine Rolle gespielt haben, deren Abbau derzeit im Rahmen eines Planfeststellungsverfahrens neu geordnet werden soll. Während die Produktionsanlage und der Firmensitz in Sachsen-Anhalt ist, liegt das Gipsvorkommen in Thüringen. Dort beabsichtigt die Firma Knauf am „Alten Stolberg“ 27 Hektar bereits genehmigter Abbaufläche abzugeben und im Gegenzug 27 Hektar, die außerhalb des Bergwerkfeldes liegen, in dieses einzubeziehen. Die Flächen, die abgegeben werden, hätten einen höheren Naturschutz-Wert als jene Flächen, die in den künftigen Abbau integriert werden sollen, argumentiert das Unternehmen.

Gutachten steht noch aus

Ein Gutachten steht noch aus. Sollten sich dabei andere Aspekte ergeben, werde man den Tausch der Flächen nicht weiterverfolgen, sagte Materlik und appellierte an Naturschutzvereine und -verbände, zu einer sachlichen Diskussion zurückzukehren. Während das Vorhaben anfangs auf ein positives Echo in Thüringen gestoßen war, wurden in jüngster Zeit Zweifel laut. Ein Bündnis hat sich formiert, welches den „Ausverkauf der Gipskarstlandschaft verhindern möchte“, heißt es auf der Internetseite des BUND Kreisverbandes Nordhausen.