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Gewerbegebiet Roßla Gewerbegebiet Roßla: Vakuumtechnik in der Holland-Merten-Straße

21.02.2001, 18:53

Roßla/MZ. - Der Bocholter Unternehmer Aloys Meier ist, wie er sagt, kein Mensch, der großen Eröffnungsrummel liebt. Die Deutsche Vacuumapparate GmbH (DVA) und die Meier Vakuum-Technik GmbH, beides Töchter der Meier KG in Roßla, zogen denn auch eher unbemerkt Schritt für Schritt in ihr neues Domizil im Roßlaer Gewerbegebiet um.

Am Dienstagabend wurde dort feierlich das Schild für die Holland-Merten-Straße enthüllt. Das wiederum war ein Akt, dem sich Meier gern stellte. Schließlich führt die Straße direkt zu den beiden Vakuumtechnikbetrieben der KG. Und deren Arbeit ist ohne die wissenschaftliche und ingenieurtechnische Leistung eines Erich-Lothar Holland-Merten kaum denkbar. Dazu kommt, dass der am 13. Februar 1987 verstorbene Diplomingenieur als Miteigentümer der Firma Deutsche Vacuumapparate Dreyer und Holland-Merten GmbH, deren Nachfolgefirma die DVA ist, auch den wirtschaftlichen Aufschwung Roßlas mit prägte. Gemeinsam mit Bürgermeister Axel Heller zog Meier - unter dem Beifall von Mitgliedern des Gemeinderates und ehemaliger Mitarbeiter des von Holland-Merten geleiteten Betriebes - das Tuch von dem Straßenschild. Anschließend lud er zu einem Rundgang durch die oberen Etagen der Ross-Passage, dem ursprünglichen Betriebsgebäude in Roßla, und natürlich durch den neuen Firmensitz im Gewerbegebiet ein. Meier: "Ein schöner Anlass, um dem Gemeinderat zu zeigen, was sich aus einem Beschluss, den er vor Jahren fasste, entwickelt hat."

Im großen Konstruktionsbüro mit seinen Computern dann "die Entdeckung". Denn dort steht noch ein alter Schneideapparat für technische Zeichnungen - direkt neben seinem modernen Bruder, einem Plotter. "Den gab's schon vor 50Jahren, als ich in der Vacuum zu lernen anfing", meinte staunend einer aus der Runde. Lachend erwiderte der Roßlaer Werksleiter Siegfried Schuppe, dass der noch immer bestens funktioniere. Aus dem Büro führt eine Wendeltreppe direkt hinunter in die neue 4300 Quadratmeter große Produktionsstätte, die noch hell erleuchtet ist. Hier werden gerade Schweißnähte an zwei großen Konusmischern geröntgt. Davor steht das Gerippe für einen Imprägnierautomaten. Mit dieser Spezialanfertigung verkürzt sich die Imprägnierung von Motorspulen von 24 auf zwei Stunden.

Moderne Maschinen prägen das Bild der Halle, für deren fast gleich große Schwester nebenan schon an den Fundamenten gearbeitet wird. Für Meier nur eine logische Konsequenz aus der bisherigen Entwicklung. Mit 26 Arbeitskräften hatte die Meier KG den Betrieb 1993 übernommen. Rund 60 Arbeitskräfte sind jetzt in Roßla für die Gruppe tätig. Meier: "Wir beschäftigen auch jede Menge kleine Betriebe hier aus der Region, schaffen damit indirekt Arbeitsplätze." Das ermögliche der Firma zugleich, die hoch spezialisierte Kernmannschaft zu halten und trotzdem flexibel auf den Markt zu reagieren.

Die Meier KG habe sich zu einem der größten Arbeitgeber in der Gemeinde entwickelt, würdigte Heller das Engagement der Firmengruppe. Neben dem Bau des modernen Firmensitzes habe sie durch die Investition in die heutige Ross-Passage auch das Bild der Gemeinde entscheidend mit geprägt. Am alten Standort wird weiterhin produziert. Schritt für Schritt sollen die Gebäude saniert werden, so Meier.