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Geplantes Rechtsrock-Konzert Geplantes Rechtsrock-Konzert: Nazifest bleibt in Sondershausen

Von karl-heinz klarner 08.08.2014, 15:27
Anhänger der NPD bei einer Demonstration
Anhänger der NPD bei einer Demonstration dpa Lizenz

berga/sondershausen - Das für Sonnabend geplante Rechtsrock-Konzert des NPD-Kreisverbandes Kyffhäuserkreis wird offenbar im thüringischen Sondershausen stattfinden. „Die NPD hat unserem Kompromiss zugestimmt und wird ihr Treffen an der Schachtstraße abhalten“, sagte Ulrich Thiele, Pressesprecher des Landratsamtes in Sondershausen. Damit findet das Nazifest an der Peripherie und nicht im Zentrum statt.

Ende des juristischen Tauziehens

Zwar hat die NPD auch eine Genehmigung für den ursprünglich vorgesehenen Standort im sachsen-anhaltinischen Berga, aber davon ist man scheinbar abgerückt. Zudem ist das juristische Tauziehen um das Nazifest in der Region beendet. Das Landratsamt des Kyffhäuserkreises verzichtete am Freitag darauf, Beschwerde gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts in Weimar einzulegen. Die NPD hatte erreicht, dass die Veranstaltung auf dem zentral gelegenen Marktplatz durchgeführt werden kann. „Wir haben dann noch einmal verhandelt“, sagte Thiele und verwies auf das Ergebnis.

Beschwerde gescheitert

Unterdessen ist die Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd auch vor dem Oberverwaltungsgericht Magdeburg mit ihrer Beschwerde gescheitert. Die Richter bestätigten das Urteil des Verwaltungsgerichts und hoben damit das von der Polizei ausgesprochene Versammlungsverbot in Berga wieder auf. Auch wenn der Parkplatz von der Gemeinde nicht als Verkehrsfläche gewidmet worden sei, sei die Fläche frei zugänglich, hatten die Richter argumentiert.

Bis zu 1 000 Teilnehmer erwartet

Zu dem Naziaufmarsch werden bis zu 1 000 Teilnehmer aus ganz Deutschland erwartet. Unterdessen hat sich in der Region ein breiter friedlicher Protest gegen den Aufmarsch der Thüringer NPD formiert. So haben der Verbandsgemeinderat in der Goldenen Aue, die Stadt Sangerhausen und der Kreistag Mansfeld-Südharz mit einer Resolution politische Signale gesendet. Das Bündnis „Sangerhausen bleibt bunt“ erfährt für seine geplanten Protestaktionen von Vereinen, Verbänden und der Kirche breite Unterstützung. So hat unter anderem der Kreissportbund seine rund 20 000 Mitglieder aufgerufen, den Aktionstag gegen Rechts am Sonnabend zu unterstützen. (mz)