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Gemeinderat Oberröblingen Gemeinderat Oberröblingen: Fusion nicht ganz vom Tisch

Von Frank Schedwill 27.09.2002, 14:55

Halle/MZ. - Oberröblingen / MZ. Betretene Gesichter bei vielen Abgeordneten im Oberröblinger Gemeinderat. Eine Stunde lang diskutierten sie am Donnerstagabend über den Ausgang der Bürgeranhörung vom vergangenen Sonntag in Sachen Gebietsreform. Dabei wurde klar: Die Gemeinderäte werden sich nicht über die Meinung der Einwohner hinwegsetzen, die laut amtlichem Endergebnis eine Eingemeindung nach Sangerhausen mit 757 zu 327 Stimmen abgelehnt hatten. Vielmehr will man weiter Aufklärungsarbeit leisten, um die Bürger vielleicht doch noch von dem Projekt überzeugen zu können.

"Ich mache mir zum Vorwurf, nicht ausreichend deutlich gemacht zu haben, dass dies eine einmalige Chance ist", sagte Oberröblingens Bürgermeister Reinhard Windolph (CDU). Das mit der Stadt ausgehandelte Vertragswerk, das Oberröblingen mit einem Ortschaftsrat und festgeschriebenen Investitionen gute Bedingungen biete, werde man so wahrscheinlich nicht wieder bekommen. Brigitte Rau (FFW) pflichtete ihm bei: Bekanntlich stehe es mit Oberröblingens finanzieller Leistungsfähigkeit nicht zum Besten, sagte sie. Da die Zuweisungen des Landes nach den Einwohnerzahlen gestaffelt gezahlt werden, wären beide Partner nach einem Zusammenschluss besser gestellt gewesen als vorher. Außerdem sei es besser, den Zusammenschluss freiwillig mit einem für Oberröblingen günstigen Vertrag zu vollziehen als später unter Zwang ohne ein solches Vertragswerk. Andere Abgeordnete wie Adeltrud Jentzsch und Monika Wurzler (beide CDU) erinnerten daran, dass sich vor der letzten Kommunalwahl 1999 alle Fraktionen für die Eigenständigkeit von Oberröblingen ausgesprochen hatten. Außerdem sei die Zusammenarbeit mit der Stadt in der bestehenden Verwaltungsgemeinschaft nicht in jedem Fall so gut, wie sie sein sollte.

Unklar ist, wie es nun weitergeht. Windolph bat die Gemeinderäte, in ihrem jeweiligen Umfeld deutlich zu machen, wie wichtig die Eingemeindung für Oberröblingen und die Region ist. Konkrete Beschlüsse gab es am Donnerstag nicht.