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Frühjahrsputz in der Region Frühjahrsputz in der Region: Ehrenamtliche räumen in ihren Orten auf

Von Lucas Wölbing 21.03.2016, 16:36
Der Zaun des Froschteiches („Biotop“) ist eine der Baustellen, die die Niederröblinger in Angriff nehmen.
Der Zaun des Froschteiches („Biotop“) ist eine der Baustellen, die die Niederröblinger in Angriff nehmen. Maik Schumann

Sangerhausen - Morgens um Acht in Niederröblingen. Das Quaken der Frösche ist nicht mehr zu hören. Rund um den kleinen Teich, das „Biotop“, ist alles still. Doch plötzlich ertönt das Grollen eines Kleintransporters, eine Handvoll Männer rückt an mit Hämmern, Nägeln und Holzlatten. Frühjahrsputz in dem Allstedter Ortsteil steht auf den Plan und die Ehrenamtlichen nehmen sich die Baustellen vor, die sonst niemand beachtet.

Viel zu tun in Niederröblingen

Lange sei der Zaun des Froschteiches allmählich zerfallen, erzählt Ortsbürgermeisterin Sarah Polte. Vor allem für die Kinder, die hier gern nach den Tieren schauen, sei das eine Gefahr gewesen. „Es hätte ja immer jemand ausrutschen und im Wasser landen können“, schildert sie. Doch diese Zeiten sind jetzt passé. Die freiwilligen Helfer haben sich zum Ziel gesetzt, das „Biotop“ durch eine neue, standfestere Umfriedung zu sichern. Es gibt also viel zu tun in Niederröblingen. Dass es allerdings auch in diesem Jahr keine größeren Schandflecken zu beseitigen gibt, dafür sorgen die Bürger seit 2001 selbst. Immer eine Woche vor Ostern ist gemeinschaftlicher Frühjahrsputz angesagt und die Aufgaben, die dabei anfallen, sind vielfältig. Natürlich kommt niemand um das nötige Unkrautzupfen oder das Fensterputzen im Gemeindesaal drumherum, doch die meisten Arbeiten müssen an der frischen Luft erledigt werden. Der Friedhofszaun soll ausgebessert werden, altes Geäst auf der Streuobstwiese kann für das Osterfeuer gesammelt werden. „Wir haben derzeit nur einen Bauhof-Mitarbeiter“, erzählt Polte, die übrigens die jüngste Ortsbürgermeisterin Allstedts ist.

„Er ist wirklich sehr engagiert, aber allein kann er nicht jedes Problem anpacken.“ Sie ist darum froh, dass sich jetzt gut 65 Helfer gefunden haben - zum Glück auch einige talentierte Handwerker, lobt sie. In einer Straße hat sich zum Beispiel aufgrund des kaputten Pflasters bei Regen eine riesige Pfütze gesammelt. Um das künftig zu verhindern, musste die Stelle erneuert werden. „Wer macht es denn sonst, wenn nicht wir Bürger, die die Probleme vor Ort kennen?“, fragt Dirk Rakow. „Wir können selbst etwas schaffen und wenn wir hinterher durchs Dorf gehen, können wir stolz auf uns sein.“

Gepflegte Gehwege und Straßen im Ort

Wenn es um den jährlichen Frühjahrsputz geht, verfolgen die Bürger des Sangerhäuser Ortsteils Großleinungen ein anderes Konzept: Groß angelegte Aktionen und gemeinsame Baustellen gibt es hier nicht. Was sich Ortsbürgermeister Bert Mrozik wünscht, sind gepflegte Gehwege, Rabatten und Straßen für das Osterfest. „Wir haben uns kein gemeinsames Projekt gesucht“, erklärt er. „Die Leute sollen sich ein Herz fassen und vor ihrer eigenen Tür kehren. Damit tun sie nicht nur etwas für sich, sondern auch für ihren Ort.“ Schließlich soll am Gründonnerstag, wenn auf dem Festplatz das Osterfeuer entzündet wird, alles glänzen.

Ähnlich denken wohl auch die Sangerhäuser Schützen. Pünktlich zum Frühlingsanfang haben sie ihr Vereinsgelände im Eschental gründlich entrümpelt und die Hinterlassenschaften des nass-kalten Winters entfernt. Auch hier soll am Wochenende ein Feuer brennen. (mz)

Die Großleinunger bereiten den Festplatz fürs Osterfest vor.
Die Großleinunger bereiten den Festplatz fürs Osterfest vor.
Maik Schumann
Putzaktion der Schützenkompanie.
Putzaktion der Schützenkompanie.
Maik Schumann