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Freakstock-Festival in Allstedt Freakstock-Festival in Allstedt: Konkrete Duschzeiten im Sommerbad für Festivalbesucher

Von Lucas Wölbing 26.07.2016, 12:00
Die Duschen im Allstedter Bad.
Die Duschen im Allstedter Bad. Schumann

Allstedt - Das Wasser kommt aus dem Tank, lange Waschrinnen dienen fast 3.000 Leuten zum Zähneputzen, Geschirrspülen und zur schnellen Morgentoilette. Für die Besucher des christlichen Freakstock-Festivals, das von Mittwoch, 27. Juli, bis Sonntag, 31. Juli, auf dem Allstedter Flugplatz stattfindet, ist das nicht neu.

Zahl der Bio-Duschen auf Festgelände begrenzt

Fließendes Wasser gibt es auf dem Gelände nicht, 100 Kubikmeter Frischwasser werden aus Querfurt geliefert. Die Zahl der wenigen Bio-Duschen mit Auffüllbehälter ist begrenzt, das Wasser darin kalt.

Für die Jesusfreaks, wie die Anhänger des Festivals heißen, ist das kein Grund zur Sorge, findet Sprecherin Julia Kolbe. Die Homepage der Veranstaltung bietet schon seit Wochen einen scheinbar unkomplizierten Lösungsvorschlag: „Für ein komfortables Dusch- und Badeerlebnis empfiehlt sich das 10 Minuten entfernte Sommerbad in Allstedt“, ist dort zu lesen.

Schwimmmeisterin Kerstin Franke kann angesichts dieser Einladung erst mal nur mit dem Kopf schütteln. „Beim letzten Mal gab es totales Chaos deswegen“, sagt sie. Doch eine Absage will sie den Veranstaltern, die sie als sehr freundlich beschreibt, nicht erteilen.

Festivalbesucher dürfen sich im Sommerbad waschen, erlaubt sie, aber nur unter klaren Bedingungen. „Wir müssen ja aus unseren Erfahrungen vom letzten Jahr Konsequenzen ziehen“, stellt sie klar.

Schlechte Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr

Hunderte Jesusfreaks hätten damals vier Tage lang die Sanitäranlagen ausgiebig genutzt, während Badegäste warten mussten. Überschwemmungen, lange Schlangen, Kurzschlüsse und verstopfte Toiletten sorgten beim Personal für Kopfzerbrechen. Drei Damen- und drei Herrenduschen gibt es.

„Wir sind einfach nicht für diese Massen ausgelegt. Wir sind ja keine Duschanlage auf einem Autobahnrasthof“, meint Franke. Duschen im Allstedter Stadtbad kostet einen Euro. „Wir gehen eigentlich davon aus, dass Leute, die sich hier waschen, vorher drei Euro Eintritt bezahlt haben und sich hier erst nach dem Schwimmbadbesuch duschen“, so die Schwimmmeisterin, die vermeiden will, dass Menschen das Bad täglich zur billigen Körperpflege aufsuchen.

„Von den Jesusfreaks haben wir im letzten Jahr nur den einen Euro genommen. Jetzt zahlen die, die bloß zum Duschen kommen, drei. Wer die Dusche nach dem Badbesuch nutzt, zahlt einen Euro.“

Konkrete Duschzeiten für Festivalbesucher

Das Sommerbad stellt noch andere Regeln auf, um ein Chaos zu verhindern: Für die Körperpflege in den Duschen stehen den Jesusfreaks jetzt ganz konkrete Zeiten zur Verfügung, ansonsten sollen die Duschen nur von regulären Badegästen genutzt werden.

Für Festival-Besucher sind sie ausschließlich von 7.30 Uhr bis 9.30 Uhr und von 18.30 Uhr bis 20 Uhr geöffnet. Sprecherin Julia Kolbe begrüßt diesen Kompromiss: „Wir sind ja froh, wenn das Sommerbad überhaupt so cool auf uns reagiert. Da richten wir uns natürlich ganz nach deren Wünschen.“ (mz)