Erleichterung in Hettstedt Erleichterung in Hettstedt: Erst eine E-Mail brachte die Erlösung
Hettstedt/MZ. - "Ansonsten herrscht hier jetzt Ausnahmezustand, die Telefone sind blockiert und es wird zum Blutspenden aufgerufen." Diese Nachricht empfängt Manfred Heidler am Dienstagabend. Und obwohl sie auf den Schrecken des katastrophalen Terroranschlages hinweist, ist der Hettstedter Geschäftsmann erst einmal erleichtert. Wurde ihm damit doch die schwere Sorge um seinen Sohn Markus und dessen Freundin Katja genommen.
Die jungen Leute halten sich gegenwärtig in den USA auf. Markus Heidler studiert an einer Hochschule in Baltimore - das zwischen Washington und New York liegt - Betriebswirtschaft. Ein Semester lang wird er sich dort aufhalten, so sein Vater gegenüber der MZ. Freundin Katja Münch aber weilt direkt in der Hauptstadt. Dort macht sie Urlaub bei jenen Gasteltern, bei denen sie vor einiger Zeit als Au pair-Mädchen tätig gewesen war. Vorrangig geht es darum, in der Nähe des Freundes zu sein. So hatten sich die jungen Leute erst am vergangenen Wochenende für ein Treffen in Washington verabredet, wie Heidler noch weiß.
Um so größer sei sein Entsetzen angesichts der Ereignisse des Terroranschlages gewesen, zumal er Markus und Katja in der Nähe der Katastrophe wusste. "Ich war fix und fertig", meinte er gestern gegenüber der MZ. Zu der Betroffenheit über den Tod tausender Menschen kam die Ungewissheit über Aufenthalt und Befindlichkeit des 24-Jährigen und seiner Freundin. "Wir versuchten ständig, eine Telefonverbindung nach Baltimore zu bekommen, doch das erwies sich als unmöglich, die Leitungen waren tot", so der Unternehmer.
Erst am Abend schließlich konnte dann Kontakt per e-Mail aufgenommen werden. Markus teilte mit, dass beide wohlauf sind. Und übermittelte einen Eindruck von der Situation vor Ort: "Es herrscht höchste Sicherheitsstufe ... wenn es nicht so furchtbar wäre, könnte man denken, man befindet sich inmitten eines Actionsfilmes."