Ende des Kupferschieferbergbaus Ende des Kupferschieferbergbaus: Rückblick nach 25 Jahren

Sangerhausen - Am 10. August 1990 ging eine jahrhundertelange Ära zu Ende: Aus den Schächten des Sangerhäuser Reviers wurde der letzte Wagen mit Kupfererz gefördert. Aus diesem Anlass lädt die Rosenstadt Sangerhausen GmbH gemeinsam mit den Bergarbeitervereinen der Region alle ehemaligen Mitarbeiter des Mansfeldkombinates und Freunde des Berg- und Hüttenwesens für Samstag, 19. September, 10 Uhr ein. Das Treffen, bei dem mehrere Vorträge gehalten werden, findet im Erlebnis-Zentrum Bergbau Röhrigschacht in Wettelrode statt.
Prägend für Kultur und Umwelt
Der Kupferschieferbergbau hat über einen Zeitraum von etwa 800 Jahren die Lebensumstände der Menschen in der ganzen Region um Sangerhausen, Eisleben und Hettstedt nachhaltig geprägt. Ebenso wie die Kultur, die Landschaft und die Umwelt. Davon zeugen nicht nur die weithin sichtbaren Kegelhalden, sondern auch zahlreiche Kultur- und Industriedenkmale, wie beispielsweise das Erlebnis-Zentrum Bergbau Röhrigschacht Wettelrode, das Mansfeld-Museum in Hettstedt, die erste deutsche Bergschule, die Mansfelder Bergwerksbahn oder auch die umfangreiche Kunstsammlung der Mansfeld-Galerie.
Der Röhrigschacht Wettelrode ist Teil der historischen Bergbaulandschaft im südöstlichen Vorland des Harzes. Hier befindet sich eins der ältesten stählernen Fördergerüste Europas. Besucher können mehr als 280 Meter in die Tiefe und dann mit einer Grubenbahn in ein Abbaufeld fahren.
Geöffnet ist von September bis Mai dienstags bis sonntags von 9.30 bis 17 Uhr. Mehr im Internet unter: roehrigschacht.de
Mitglieder der Mansfelder Traditionsvereine und viele derer, die ihr gesamtes Berufsleben bei der „Mansfeld“ verbracht haben, engagieren sich heute, um die vielfältigen Traditionen des Mansfelder Berg- und Hüttenwesens zu bewahren und an nachfolgende Generationen weiterzugeben.
Volles Programm
Zu der Veranstaltung am Samstag haben sich mehrere Festredner angekündigt: Gerhard Knitzschke, der letzte Leiter des Werkes Bergbau in Niederröblingen, erinnert an die Geschichte des Mansfelder Montanwesens. Henning Rost, der letzte Generaldirektor, spricht über die Abwicklung des Mansfeld-Kombinates. Die Sangerhäuser Autorin Christine Stadel stellt einige Persönlichkeiten aus der Geschichte des Kupferschieferbergbaus vor, die in der Vergangenheit eine wichtige Rolle gespielt haben.
Die Festveranstaltung wird musikalisch vom Fanfarenzug Tilleda umrahmt. Für das leibliche Wohl sorgt das Team der „Bergmannsklause“ mit typisch deftiger Bergmannskost.
Der Eintritt in das übertägige Bergbaumuseum ist am 19. September kostenfrei. Der Besuch des untertägigen Schaubergwerkes ist zu den Eintrittspreistarifen in der bekannten Staffelung möglich, eine telefonische Voranmeldung zu den Seilfahrten wird im Erlebnis-Zentrum unter der Rufnummer 03464/58 78 16 empfohlen. (mz)