Eltern drängen auf Sanierung: Eltern drängen auf Sanierung: In der Grundschule Allstedt bröckelt der Putz

Allstedt - Als die Sache mit der Tür dazukam, platzte Karin Strobach der Kragen. Den Flachbau des Speiseraums an der Allstedter Grundschule betreten die Kinder üblicherweise vom Schulhof aus durch eine große Doppeltür. Die hing mittlerweile so schief in den Angeln, dass man sie nicht mehr richtig schließen konnte. Mitarbeiter des städtischen Bauhofs schauten sich das Ganze an und entschieden: Da muss eine Fachfirma ran.

Lange tat sich nichts, in der vergangenen Woche stand die Tür dann eine ganze Nacht offen, weil sie doch wieder jemand aus dem Schloss gerüttelt hatte. Schulleiterin Strobach rief im Rathaus an. Und traf zunächst auf Ahnungslosigkeit. „Da wusste man gar nichts von der Tür“, berichtete sie im Gespräch mit der MZ, an die sie sich in ihrer Verärgerung als nächstes wandte.

„Ich denke, wir müssen uns mal wieder in Erinnerung bringen“, sagte die Schulleiterin. Im März hatte sich der Elternbeirat mit einem Brief an die Stadtratsmitglieder gewandt und mit Fotos dokumentiert, was im Inneren der Grundschule alles nach einer Reparatur, Sanierung oder Renovierung schreit. Die darauf hin von der Stadt angeforderte Prioritätenliste habe man übergeben, passiert sei nichts, so Strobach.

Der Ärger mit der Speiseraumtür war für sie der letzte Anstoß, mit den Problemen an die Öffentlichkeit zu gehen. „Hier gibt es Mängel wie den löchrigen Fußboden im Obergeschoss, die habe ich schon vor 15 Jahren angesprochen, als ich hier angefangen habe“, so Strobach.

Allstedts Bürgermeister Jürgen Richter (CDU) widerspricht auf MZ-Anfrage dem Eindruck, dass sich nach dem Elternbrief noch nichts getan habe. Ein Bauingenieur habe die Schäden aufgenommen und Flächen aufgemessen, um die voraussichtlichen Kosten abschätzen zu können.

Zudem habe er gerade erst zwei Aufträge an Firmen unterschrieben, sagt Richter: Eine Ständerwand mit abgeknicktem Fuß in der Mädchentoilette soll repariert werden und in jenen Klassenräumen, wo Arbeitsplätze nicht ordentlich ausgeleuchtet sind, soll für vernünftiges Licht gesorgt werden.

Auch die Tür zum Speiseraum ist inzwischen repariert. Auf einmal sei es ganz schnell gegangen, berichtet Karin Strobach. Die Verzögerung habe an der Firma gelegen, habe es geheißen.

Was bleibt, sind viele weitere Probleme. Vor allem das Thema Schimmel treibt die Schulleiterin und den Elternbeirat um. An der Decke in der Mädchentoilette breitet sich in einer Ecke ein dunkler Fleck aus. In der Schule ist man überzeugt: Das ist Schimmel. Jürgen Richter hat sich die Sache vor einigen Wochen angesehen und festgestellt, dass es sich nur um Feuchtigkeit handele, die sich wegen einer Kältebrücke an der Außenwand bilde.

Man nehme die Sache aber ernst, versichert er. Mitte Mai hat nun der Bauausschuss des Stadtrats das Thema Grundschule auf der Tagesordnung. Neben dem Gespräch über bisherige Investitionen und nötige Maßnahmen ist dann auch eine Besichtigung vor Ort geplant. (mz)