Ein trauriges «Spectaculum»
Sangerhausen/MZ. - Was vor viereinhalb Jahren so hoffnungsvoll begann und nach Angaben von Besitzer Ralf Jörke auch drei Jahre gut lief, endete in einem "Zuschussgeschäft". Der Helbraer Gastronom ist damit weg aus Sangerhausen und prophezeit: "Ich mache in dieser Region auch nichts mehr." Letztendlich fehlten Leute, die regelmäßig kommen. Jörke: "Es hätten dreimal soviel Stammgäste sein müssen, um überleben zu können."
Fünf Festangestellte musste der Unternehmer nach eigenen Angaben schweren Herzens nach Hause schicken. Bereits ab Januar habe man die Kugeln quasi ausrollen lassen. "Mir tut das wirklich leid. Es hat nämlich auch sehr viel Spaß gemacht", bedauert der Helbraer die Konsequenzen aus der schlechten wirtschaftlichen Lage. Da half es auch nichts, dass das "Spectaculum" dreimal hintereinander im Internet als eine der schönsten Bowlingbahnen Deutschlands gewählt wurde. Schade sei diese Entwicklung auch für die Hobbysportler, die im Spectaculum viele Stunden ihrer Freizeit verbracht hätten.
Jörke, der in seiner Anlage mittelalterliche "Spectacel" veranstaltete, erinnerte im Gespräch mit der MZ auch an seinen Ärger mit und über die Rosenstadt Sangerhausen GmbH. In der Festwoche zum 100. Rosariumsgeburtstages hatte er mit einem Stand auf dem Marktplatz mittelalterlichen Schmaus angeboten. Allerdings damals ohne großen Erfolg, (die MZ berichtete) da aus seiner Sicht viel zu wenig Festbesucher den Markt tangiert hatten, obwohl die Gastronomen "ordentlich Standgebühr" zu zahlen hatten. Diesen Ärger hat Jörke bis heute nicht vergessen. Mit dem Vermieter der Halle - der Kuhlmann / Schulz GbR - sei man im Reinen, versichert Jörke. "Wir haben das Objekt beräumt und sind zu 95 Prozent auch unseren finanziellen Verpflichtungen nachgekommen. "
Nach Auskunft aus der Kuhlmann / Schulz GbR habe Jörke mit der Beräumung des Objektes begonnen, obwohl der Mietvertrag noch nicht abgelaufen war. Die ehemalige Spectaculum-Halle soll nun neu vermietet werden. Erste Gespräche dazu gebe es bereits. Eine Bowlingbahn werde nicht wieder entstehen, hieß es, da es in der Gagarinstraße ein solche Objekt gibt.