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Ehemalige Berufsschule am Hüttenberg Ehemalige Berufsschule am Hüttenberg: Alte Klassenbücher liegen offen herum

Von Jörg Müller 31.08.2001, 22:42

Hettstedt/MZ. - "Die Türen waren natürlich mal verschlossen", so Frank Bayer, zuständiger Dezernent der Kreisverwaltung. Mittlerweile seien sie jedoch aufgebrochen worden. Unabhängig davon: Dass sich noch Schul-Unterlagen in dem Haus befinden, "das wundert mich", so Bayer. "Das ist nicht in Ordnung." Das findet auch Andreas Riethmüller, Leiter des Schulamtes in Eisleben, der von "Schlampigkeit" spricht. "Klassenbücher müssen zehn Jahre archiviert und anschließend vernichtet werden." Die Verantwortung für die "geordnete Entsorgung" trage der Schulleiter beziehungsweise der Schulträger, in diesem Fall also der Landkreis. "Die Schulleitung kann sich das auch nicht erklären", so Riethmüller am Freitag zur MZ. Eigentlich sei damals "alles beräumt" worden.

Davon kann keine Rede sein: Im ganzen Haus liegen zerschlagene Möbel, alte Bücher und Gerätschaften herum; Geländer sind abgerissen; an den Wänden hängen offene Schaltschränke; und vor dem ehemaligen Fotolabor stehen zum Teil noch gefüllte Chemikalienflaschen. "Ich war erschüttert, als ich das gesehen habe", sagt ein 39-jähriger Hettstedter, der hier selbst einmal gelernt hat und von einem Bekannten auf die Zustände aufmerksam gemacht wurde. "Dach und Toiletten waren erst vor ein paar Jahren saniert worden."

"Meine eigenen Klassenbücher habe ich jedenfalls gleich mitgenommen", so der Mann, der das Ganze als "große Unverschämtheit" bezeichnet. "Da waren sogar Lohn- und Gehaltslisten dabei. So etwas gehört doch in den Reißwolf", findet er.