Die Stammkunden sind für Unternehmerpaar das Kapital
Sangerhausen/MZ. - "Ein bisschen Kultur muss auch sein", meinte Corinna Krüger. Ihre Idee war, wöchentlich die Kunden mit einem neuen Sprichwort im Schaufenster zu überraschen. "Hänge die heutige Pflicht nicht auf den morgigen Haken", so die weisen Worte der vergangenen Woche.
Doch der 46-Jährigen liegt es fern, nur Sprüche zu klopfen. Die gelernte Raumausstatterin bietet nicht nur Gardinen, Dekorationen, Bodenbeläge usw. an, sondern berät und fertigt Maßarbeit nach den Wünschen des Kundens an.
Und dabei kommt man ins Gespräch. So führten diese direkten Kontakte mit den Kunden dazu, dass die Krügers ein zweites Unternehmen gründeten. Knut-Peer Krüger (52) eröffnete nämlich 2004 die Firma RK-Sonnenschutz in der Sangerhäuser Ernst-Thälmann-Straße. Der gelernte Diplomkaufmann zeigt sich zufrieden. Er ist sicher, dass sich handwerkliche Qualität in der Zukunft wieder mehr gegen Billigprodukte durchsetzen wird. So sei die Auftragslage bei Markisen gut. Auf ein gutes Geschäft hofft er auch in den nächsten Wochen, wenn die pralle Sonne diesen oder jenen Kunden dazu bewegt, über einen Sonnenschutz nachzudenken. Eingestellt hat sich der Geschäftsmann auch auf die Anfertigung von Schutzsystemen gegen Insekten. "Der Bedarf ist da", bestätigt der Unternehmer. "Mit unserer Dienstleistung verkaufen wir Wissen. Das ist unser Kapital. Wir sind stolz darauf, Produkte selber herstellen zu können", betont die Chefin: "Die Qualität ist unsere beste Kundenwerbung."
Und ihr Mann fügt an: "Wir vertreiben keine Billigprodukte." Um Qualität zu produzieren, werden natürlich auch Fachkräfte gebraucht. So beschäftigt das Unternehmerpaar den Raumausstattungsmeister Ullrich Franz und die Verkäuferin Karola Eichentopf.
Die Krügers wissen aber auch, was sie ihren Stammkunden zu verdanken haben. Sonst wäre vieles in der heutigen Zeit mit der hohen Arbeitslosigkeit noch schwerer. "Ich stelle aber auch fest, dass junge Leute, die Arbeit, aber keine Zeit haben, unsere Dienstleistung gern in Anspruch nehmen", spricht Knut-Peer Krüger über seine Erfahrungen.
Er wünscht sich, dass die Handwerker und Händler der Rosenstadt wieder stärker zusammenrücken. Für ihn ist ebenso wichtig, dass die Leute spüren, wenn nichts gekauft wird, dann verschwinden immer mehr Arbeitsplätze.