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Die Musikschule darf ihre Instrumente wohl behalten

Von Kai Gauselmann 03.12.2004, 17:38

Eisleben/MZ. - "Es sieht so aus, als dürften wir sie aber behalten", sagte am Freitag auf MZ-Anfrage Frank Bayer, Beigeordneter des Landkreises. Die Rechtslage besage nicht eindeutig, ob der Käufer mit seinem Gebot auch Instrumente und Einrichtung ersteigert hat. "Das ist eine Grauzone", erklärte Bayer. Der Käufer des Gebäudes wollte gegenüber der MZ zu dem Vorgang nichts sagen.

Bayer aber betonte, man habe sich mit dem Käufer über diesen strittigen Punkt verständigt. "Dazu hat es eine Einigung gegeben." Über deren Inhalt wollte Bayer nicht mehr verraten. Nur nachgegeben, also Einrichtung und Instrumente abgetreten, hätte die Kreisverwaltung auf keinen Fall. "Wir hätten auch den Gerichtsweg beschritten", sagte Bayer bestimmt.

Landrat Hans-Peter Sommer (CDU) widersprach dem Eindruck, die Kreisverwaltung habe in Sachen Musikschule stümperhaft gearbeitet. Allenfalls handele es sich um ein "leichtes Übel", so seine Bewertung. Jedoch räumte der Landrat ein: "Ich war selbst überrascht, dass versäumt worden ist, mit dem Käufer die genauen Umstände zu klären. Das hätte besser koordiniert werden können."

Das Gebäude in der Bahnhofstraße war als Bank erbaut und von der SED-Kreisleitung genutzt worden. Im September wurde es für 45 000 Euro versteigert - obwohl die Musikschule noch nicht ausgezogen war und noch kein neues Domizil hatte (die MZ berichtete).

Die Kreisverwaltung schlug als neue Bleibe das Schullandheim am Wiesengelände vor. Dagegen regte sich der Widerstand von Eltern einiger Musikschüler. Daraufhin wurde das Moskito-Gebäude am Markt ausgesucht, wohin die Schule Anfang der Woche umgezogen ist. Dafür muss aber nun die Drogenberatung ausziehen, die erst zu Jahresbeginn dorthin gewechselt war. Kommentar Seite 11