Deutsche Vacuumapparate Holland-Merten Deutsche Vacuumapparate Holland-Merten: Roßlaer Firma wieder auf Wachstumskurs

Roßla - Die Deutsche Vacuumapparate (DVA) Holland-Merten in Roßla kehrt nach einem schmerzhaften Restrukturierungsprozess jetzt offenbar wieder in der Erfolgsspur zurück. Der Spezialist im Apparate- und Anlagenbau strebt in diesem Jahr einen Umsatz von 9,5 Millionen Euro an. Im vergangenen Jahr lag der noch bei sechs Millionen, 2014 bei 4,5 Millionen Euro, sagte Prokurist Frank Lübbers.
Gut gefüllte Auftragsbücher
Nach Angaben von Geschäftsführer Thomas Dorscheid sind die Auftragsbücher gut gefüllt. „Wir mussten bereits einen Auftrag über 1,6 Millionen Euro absagen“, sagte der Geschäftsführer. Die Kapazitäten seien teilweise erschöpft. Hintergrund ist unter anderem der Fachkräftemangel im Unternehmen. Vor zwei Jahren hatte die DVA ein Drittel der 60-köpfigen Belegschaft entlassen. Als Grund nannte das Unternehmen wirtschaftliche Schwierigkeiten und eine daraus resultierende Halbierung der Umsätze. Nunmehr ist die Belegschaft wieder auf 50 angewachsen. „Wir suchen aber immer noch Personal, vor allem Schweißer, Schlosser und Elektriker“, sagt Dorscheid. Aber auch Konstrukteure hätten gute Chancen, eine Job in Roßla zu bekommen. Denn: „Wir haben neue Schwerpunkte gesetzt“, sagt Dorscheid.
Neue Aufgabenbereiche
Demnach widme man sich Roßlas nicht nur dem Apparatebau sondern konstruiere und fertige mittlerweile komplette Anlagen. Im betriebseigenen Technikum werden die Produkte weiter entwickelt. Diese kommen überwiegend in der Chemie-, Pharma- und Lebensmittelindustrie zum Einsatz. Darüber hinaus ist die DVA nach eigenem Bekunden bei der Fertigung von Trockner und Filteranlagen Marktführer. Neben dem europäischen Markt agiert man mittlerweile weltweit. „Wir liegen wieder im Wachstumstrend des deutschen Maschinenbaus, übersehen aber nicht, dass uns der Boykott der Europäischen Union von Industriegütern nach Russland schadet. Wir würden viel besser dastehen, wenn wirtschaftliche Vernunft sich durchsetzen könnte“, so Dorscheid. Angesichts dessen such die DVA auch nach neuen Märkten.
Großauftrag in Saudi-Arabien
Und das scheinbar mit Erfolg. Einen Großauftrag hat das Unternehmen nach einem Jahr Fertigung für einen deutschen Kunden nach Saudi-Arabien ausgeliefert. Zwei sogenannten Drehrohre, die in der Trocknung eingesetzt werden, verließen jetzt die Werkhallen auf Tiefladern in Richtung Hamburger Hafen, um über den Seeweg in den Wüstenstaat zu gelangen. Das große Drehrohr wog bei einer Länge von 28 Metern immerhin 70 Tonnen. Beide Drehrohrapparate werden eingesetzt, um mineralische Baustoffe, Schüttgüter thermisch zu behandeln, zu trocknen oder zu brennen. Weitere Anwendungen finden Drehrohrapparate in der Vorbehandlung und beim Verbrennung von Sondermüllabfällen.
Der Spezialist auf dem Gebiet der Vakuumtrocknung gehört zur nordrhein-westfälischen Unternehmensgruppe Meier mit Hauptsitz Borken. Im Firmenverbund sind insgesamt 250 Frauen und Männer beschäftigt. (mz)