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Der Lamahof in Breitenstein

Von SUSANN SALZMANN 06.10.2009, 16:16

BREITENSTEIN/MZ. - Genau diese Szenerie wollte sich am vergangenen Sonntag auch Ralf Kolbe, Besitzer des örtlichen Lamahofes "Kleiner Brocken", zunutze machen. Denn am Sonntag war "Tag der Regionen", bei dem Kolbe durch tiergestützte Pädagogik und Aktivitäten mit seinen Lamas auftrumpfen wollte. Für den Breitensteiner, der seit März 2007 den Lamahof besitzt, war es die erste Teilnahme an dieser Aktion.

"Die Leute sollen unsere Region kennen lernen", beschreibt Ralf Kolbe den Zweck einer solchen Aktivität. "Und ich möchte die Familien wieder in die Natur locken", erläutert er sein Ziel. Dabei helfen ihm seine fünf kinderfreundlichen Lamas. Das von ihm zusammengestellte Programm, das schließlich mit einer drei Kilometer langen Wanderung nach Güntersberge gekrönt wurde, eignet sich nach seiner Aussage sowohl für Jung und Alt als auch für Gesunde und Kranke. "Gepäckfreies Wandern" lautet das Grundprinzip.

Am Sonntag hatte er für die neugierigen Besucher auch einen Hindernisparcours mit Balance-Übungen aufgebaut, wo die Gäste Lama Max, Moritz oder Roberto durchführen mussten. "Wenn Kinder diese Tiere führen können, auch in freier Natur, dann vergessen sie Zeit und Raum", erzählt Kolbe. Besonders schwierig sei dabei der Fransenvorhang, weil die Tiere immer sehen wollen, was vor ihnen liegt, weist der Lamahof-Besitzer hin. Den Vorteil der Tiere erklärt er so: "Sie sind sehr sozial und kommen nur auf den Menschen zu, wenn der Mensch den Anstoß gibt." Wichtig und wirksam sei das bei Kindern.

An ein Ereignis erinnert sich der Breitensteiner dabei noch besonders: "Ein Junge wurde von einem Hund gebissen und mied seitdem jeglichen Kontakt zu Tieren." Sohn und Mutter betrachteten dann Kolbes Lamas. "Nach zehn Minuten hat sich der Junge getraut, die Lamas zu streicheln und hat eins anschließend auch durch den Hindernisparcours geführt." Das Streicheln der Herdentiere ist schon ein besonderes Erlebnis, auch weil ihr Fell sich noch weicher und geschmeidiger als das von Schafen anfühlt.

Künftige Pläne hat der 51-Jährige auch schon: In den nächsten Jahren will Ralf Kolbe die Maxime "Natur pur" verwirklichen, und zwar mit bis zu Drei-Tages-Touren mit seinen Lamas durch die Kyffhäuserlandschaft oder das Selketal. Auch wenn es am Sonntag mit der Resonanz noch nicht so geklappt hat, erst am späten Nachmittag etwa zwanzig Besucher den Weg zu ihm, den zwölfjährigen Max und Moritz und den einjährigen Roberto fanden, will er auf jeden Fall beim nächsten "Tag der Regionen" teilnehmen. "Schließlich gibt es auch in unserer Region noch viel Interessantes zu entdecken, wovon viele noch gar nichts wissen", resümiert er.