Politik Knapp 400 Menschen protestieren in Sangerhausen gegen die Politik der Bundesregierung
Beim Marsch durch die Stadt am Montagabend bleibt es friedlich. Teilnehmer berichten von ihren Motiven für den Protest.

Sangerhausen/MZ - Am Montagabend haben sich in Sangerhausen knapp 400 Menschen versammelt, um durch die Stadt zu spazieren und dabei gegen die Politik der Bundesregierung zu protestieren. Damit waren es dieses Mal weniger als in der Woche zuvor, als die Teilnehmer noch zwischen 400 und 600 Personen ausgemacht hatten. Dies könnte allerdings mit dem Wetter zu tun gehabt haben, da es kurz vor Beginn der Versammlung regnete.
Wie in den vergangenen Wochen auch, dauerte der Marsch durch die Straße vom Markt über die Göpenstraße, Külzstraße, Borngasse, Töpfersberg, Georgenpromenade, Alte Promenade und zurück zum Markt rund eine Stunde. Mit Plakaten kritisierten die Teilnehmer die Politik der Bundesregierung „gegen das Volk“ und forderten Frieden.
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Gegen die Dominanz der USA
Ein Sangerhäuser sagte, er sei dabei, um gegen die Dominanz der USA zu protestieren. Sie allein profitiere vom Ukraine-Krieg, indem sie unter anderem ihr Frackinggas nach Deutschland exportieren könne. Man solle aufhören, Russland zu verteufeln, mit der Arbeit von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) zeigte er sich im Allgemeinen unzufrieden.
Ein anderer Mann, der ebenfalls nicht namentlich erwähnt werden wollte, betonte, dass ein Frieden in der Ukraine nur ohne Waffen möglich sei. Auch 1989 sei man schon dabei gewesen. „Allerdings gibt es da schon noch einen Unterschied zu damals“, sagte er. 1989 sei es etwas aufgeheizter gewesen. Denn wie auch in den vergangenen Wochen verlief der Gang durch die Stadt friedlich, außer Trillerpfeifen, Tröten und etwas Musik war nichts zu hören.
Plakate sprechen für sich
Die Menschen ließen ihre Plakate sprechen, auf denen etwa stand: „Wer Wind sät...“. Ein Teilnehmer, der die Proteste filmte, sagte, er sei seit 2015 mit der Politik der beiden Bundesregierungen nicht einverstanden. Sinnbildlich seien die Erinnerungslücken von Kanzler Olaf Scholz (SPD) im Wirecard-Skandal. Man solle wieder etwas für „das deutsche Volk machen“. Wiederum ein weiterer Teilnehmer kritisierte die hohen Preise und die Verteuerung: „Ich arbeite 40 Stunden die Woche und habe ein leeres Portemonnaie.“