Kein Versehen Corona-Krise: Umweg zur Fieberambulanz in Sangerhausen

Sangerhausen - Bei Ortskundigen in Sangerhausen löst es Stirnrunzeln aus: Das Schild mit dem roten Pfeil, das von der Erfurter Straße aus den Weg zur Fieberambulanz Mansfeld-Südharz weist. An der Straßengabelung am Hochhaus, an der die Straße der Volkssolidarität und der Schartweg von der Erfurter Straße abgehen, ist es an einem Laternenmast angebracht.
Und jeden, der nach dem Weg zur Fieberambulanz sucht, lotst es erst mal die Straße der VS runter, dann an der Ampelkreuzung am Rewe-Markt nach rechts auf die Karl-Liebknecht-Straße und am Abzweig Schartweg zum Sporthallenkomplex der Berufsbildenden Schulen Mansfeld-Südharz (BBS), in dem die Ambulanz untergebracht ist.
Längerer Weg zur Fieberambulanz in Sangerhausen
Alles in allem macht diese Route fast einen halben Kilometer mehr aus, als wenn man Besucher der Fieberambulanz gleich den Schartweg hinunterschicken würde. Warum werden Ortsunkundige so umständlich durch die Stadt geschickt, anstatt sie einfach gut 350 Meter den Schartweg hinunterfahren zu lassen? Liegt es daran, dass der Sporthallenkomplex zur Liegenschaft der BBS gehört und deshalb unter der Adresse Liebknecht-Straße 15 registriert ist?
Nein, sagt Kreis-Pressesprecherin Michaela Heilek. Man habe vielmehr vermeiden wollen, dass der Schartweg als relativ schmale Anliegerstraße mit zu viel Durchgangsverkehr belastet wird. „Dort parken ja auch Anlieger ihre Autos am Straßenrand, das sorgt zusätzlich für Engstellen“, so Heilek.
Corona-Krise: 30 Schilder zeigen Weg zur Fieberambulanz
Die Wegweiser zur Fieberambulanz würden unterdessen in dieser Woche komplett erneuert, kündigt sie an. Viele der Schilder hätten im Lauf der Zeit gelitten, seien beschädigt oder heruntergefallen. Die Hausmeister der Kreisverwaltung würden sie jetzt durch neue ersetzen.
Insgesamt weisen in Sangerhausen rund 30 der Schilder mit dem roten Pfeil den Weg zu der am 20. März eröffneten Ambulanz, die von der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt betrieben wird und die niedergelassenen Ärzte entlasten soll. Der Landkreis stellt die Räume zur Verfügung und kümmert sich darum, dass die aus ganz Mansfeld-Südharz anreisenden Besucher in der Kreisstadt den Weg finden. Weil die Nachfrage gesunken ist, gelten für die Ambulanz inzwischen kürzere Sprechzeiten. Wer fürchtet, sich mit Covid19 angesteckt zu haben, kann sie Montag und Freitag von 9 Uhr bis 12 Uhr, Dienstag und Donnerstag von 14 Uhr bis 17 Uhr sowie Samstag von 9 bis 12 Uhr aufsuchen. (mz)