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Christliches Jugenddorf Christliches Jugenddorf: Der zweite Abschied vom «Besserwessi»

Von Beate Thomashausen 15.01.2004, 17:18

Sangerhausen/MZ. - .

Am 1. Juli 1991 kam Schwarz zum ersten Mal nach Sangerhausen. Da war er schon 51 und brachte 15 Jahre Leitererfahrung aus dem Jugenddorf Olpe mit. Im Sommer 2000 verabschiedeten die Sangerhäuser Jugenddörfler ihren Chef, der gebürtiger Hesse ist, zum ersten Mal in den Ruhestand. Schon damals war das Sangerhäuser CJD ein großes Unternehmen, das Schwarz mit zahlreichen "hochmotivierten Leuten", wie er heute sagt, aus dem Nichts aufbaute. Er kehrte zurück nach Sangerhausen, weil ihn die Geschäftsführung darum bat, noch einmal als Leiter auszuhelfen. "Das habe ich gern gemacht", sagt Schwarz. Und: "Sangerhausen ist in all den Jahren zu meiner zweiten Heimat geworden."

Eine, die den Chef mit all seinen Ecken und Kanten kennengelernt hat, ist seine Sekretärin Edeltraut Reime. Mit einem "Besserwessi" habe sie gerechnet. Damals - als es hieß, dass ein Hesse nach Sangerhausen kommen werde, gibt die 54-Jährige heute zu: "Der Neuanfang 1991 war hart. Das war schon eine Bewährungsprobe", erinnert sich Frau Reime. Weiter sagt sie: "Er ist ein guter Chef gewesen. Gerade jetzt als er vor zweieinhalb Jahren noch mal als Leiter eingesprungen ist. Er konnte gut zuhören, setzte sich für die Kollegen ein. Und er hatte Durchhaltevermögen. Wenn er vorne rausgeschmissen wurde, kam er von hinten wieder rein."

Einer, der auch täglich mit dem Chef zu tun hatte, ist René Büdler. Der 34-jährige Oberröblinger sitzt seit sechs Jahren an der Pforte, nimmt Besucher und Anrufe in Empfang: "Herr Schwarz hatte immer ein freundliches Wort auf den Lippen, auch für den Pförtner. Er soll so bleiben wie er ist." Als den "Mann aus dem Westen" lernte 1991 auch Sekretärin Ursula Hillger Lothar Schwarz kennen: "Wir dachten schon, da kommt einer, der jetzt alles besser wissen wird. Er entpuppte sich als angenehmer Chef, der die Gabe hat, andere zu motivieren."

Als gestandenen Jugenddorfleiterin lernte Susann MantheyLothar Schwarz kennen. Sie leitet die neue Christopherusschule Sonderschule mit Ausgleichsklassen. "Ich halte ihn für einen kompetenten Chef. Und ich schätze an ihm, dass er sehr viel Verständnis für unsere Kinder mitbrachte."