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Bürgerinitiative will sich wehren

Von BEATE THOMASHAUSEN 25.02.2009, 17:42

BLANKENHEIM/MZ. - 36 Frauen und Männer trafen sich dazu am Dienstagabend im Sportlerheim des Ortes. Hintergrund des Treffens ist der Verkauf von Stallanlagen in Blankenheim an die Gebrüder Nooren GbR.

"Dass die Agrargesellschaft Riestedt ihre Schweinemastanlage an die Gebrüder Nooren verkauft hat, wussten nur wenige Blankenheimer. Dabei liegt der Verkauf schon einige Monate zurück. Das zeigt schon, wie groß eigentlich der Informationsbedarf im Ort ist", sagte Kurt Filipiak. Er ist der Initiator des Treffens und engagiert sich bereits einige Zeit in der Bürgerinitiative "Contra Schweinemast im Ziegelrodaer Forst". Auch dort sind die Gebrüder Nooren aktiv. Sie wollten auf dem ehemaligen Flugplatzgelände in Allstedt eine neue Schweinemastanlage errichten. Das Projekt wurde nicht genehmigt.

"Es ist zu befürchten, dass die Investoren über die Hintertür auf die geplanten 95 000 Mastschweine kommen wollen. Sie kaufen einfach bestehende Stallanlagen auf, die Bestandsschutz haben", so Filipiak. Emselohs Bürgermeister Gerold Münch, der ebenfalls an der Veranstaltung im Sportlerheim teilnahm, bestätigte, dass die Investoren auch die Stallanlage in Emseloh kauften. Auch diese habe Bestandsschutz. Münch: "Wir mussten den Verkauf als Gemeinde dulden. Vom Vorkaufsrecht kann man nur Gebrauch machen, wenn es dem Flächennutzungsplan der Gemeinde zuwider läuft oder falls man die Anlage selbst nutzen will."

Dass die Blankenheimer den Verkauf der Anlage nicht gutheißen, machten sie bei dem Treffen im Sportlerheim deutlich. Ein Riesenproblem stellen die Schwerlasttransporte durch die schmalen Straßen des Ortes dar. "Das und auch der schlechte bauliche Zustand des gesamten Komplexes wurde von den Blankenheimern bislang stillschweigend geduldet aus Solidarität mit dem bisherigen Besitzer, der Agrargesellschaft Riestedt, weil man deren Existenz nicht gefährden oder erschweren wollte. Dies kündigen wir jetzt auf. Schon weil wir mit dem Verkaufsgebaren nicht einverstanden sind", so Filipiak.

In unmittelbarer Nachbarschaft zu den Stallanlagen lebt Simone Gerber. Dass ihre neuen Nachbarn jetzt Vermessungspfähle in die Erde schlugen, macht sie stutzig. "Wer weiß, was hier passiert", sagt sie und befürchtet, dass vielleicht neue, größere Ställe gebaut werden. "Mit den Kühen war das schon schlimm. Schweine stinken noch mehr." "Es gibt einfach zu viele Fragezeichen", sagt Frank Kautz. "Als Erstes wollen wir von unserem Gemeinderat ein paar Antworten. Wir wollen wissen, was in unserem Ort passiert."