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Bürger tafeln unterm Kastaniendach

Von BEATE LINDNER 05.05.2009, 15:56

SANGERHAUSEN/MZ. - Jeder, der wollte, durfte Platz nehmen und sich eine deftige Suppe aus der Feldküche vom "Bistro am Brandrain" gönnen. Die Geschäftsleute Marcel und Danny Hollmann waren mit gut und gerne 200 Portionen heißer Suppe in die Sangerhäuser Innenstadt gekommen, Jutta von Sangerhausen alias Regina Kieling verteilte sie.

Die Erinnerung an jene Jutta, die um 1200 in Sangerhausen geboren wurde und als Wohltäterin in die Geschichte einging, geht in diesem Jahr mit einem Jubiläum einher, dem zehnjährigen Bestehen der Sangerhäuser Tafel, einer wohltätigen Einrichtung.

Wie der amtierende Bürgermeister Ralf Poschmann erinnerte, wusste vor zehn Jahren zunächst niemand, ob der Bedarf einer solchen Einrichtung überhaupt vorhanden sei. Seither sei die Einwohnerzahl Sangerhausens zwar geschrumpft, die Zahl der Bedürftigen aber stetig gestiegen. Veranstalter der Jutta-von-Sangerhausen-Tage sind der Jutta-Arbeitskreis, die Arbeits- und Bildungsinitiative (ABI) als Träger der Tafel und die Jacobikirchgemeinde in Zusammenarbeit mit der Stadt. Und die arbeitet seit letztem Jahr in Bezug auf die historische Persönlichkeit an einer besonderen Idee. Alle Juttas aus Sangerhausen und den Ortsteilen erhalten nämlich für die Veranstaltung an der Jacobikirche eine Einladung. Ungefähr 80 wurden in diesem Jahr verschickt.

So wie an Jutta Lininger. "Ich hatte in diesem Jahr erstmals Gelegenheit zu dieser Veranstaltung zu kommen, letztes Jahr hat es nicht geklappt", so die 67-Jährige. Sie findet die Idee prima und hat zur großen Tafelei unterm Kastaniendach vor der Jacobikirche gleich noch ihre Freundin mitgebracht.