1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Sangerhausen
  6. >
  7. Bis der TÜV uns scheidet : Bis der TÜV uns scheidet : Alte S-Bahn in Sangerhausen soll modernisiert werden

Bis der TÜV uns scheidet  Bis der TÜV uns scheidet : Alte S-Bahn in Sangerhausen soll modernisiert werden

Von Beate Thomashausen 06.06.2014, 06:45
Noch hält die S-Bahn durch und pendelt zwischen Rosarium und Stadt.
Noch hält die S-Bahn durch und pendelt zwischen Rosarium und Stadt. MZ/ARCHIV Lizenz

Sangerhausen/MZ - Die rote S-Bahn gehört seit über zehn Jahren zum Stadtbild in Sangerhausen. Die Idee war, eine engere Verbindung zwischen Europa-Rosarium und Stadtzentrum zu schaffen. Die Kreissparkasse Sangerhausen schaffte die S-Bahn sozusagen als Geburtstagsgeschenk zum 100. des Rosariums an. Damals hieß es, dass die Bahn mindestens zehn Jahre lang den Einheimischen und den Touristen für gemütliche Fahrten zur Verfügung stehen werde. Soll die rote Bahn nun ausgemustert werden? „Nein, nein“, wehrt Uwe Schmidt ab. Der Geschäftsführer der Rosenstadt Sangerhausen GmbH weiß natürlich, dass die gute alte S-Bahn schon in die Jahr gekommen ist, aber ausrangiert wird sie nicht. „Man geht davon aus, dass ein Transportmittel wie dieses gut zehn Jahre in Betrieb sein kann. Danach guckt der TÜV ein bisschen strenger hin, aber aus dem Verkehr gezogen wird da nichts. Wir müssen uns lediglich schon mal Gedanken machen, wie es weiter geht, wenn der TÜV uns scheidet.“

Die S-Bahn fährt von Mai bis September mittwochs bis sonntags sowie feiertags von 11 bis 16 Uhr immer zur vollen Stunde ab Europa-Rosarium. Erwachsene zahlen drei Euro, Kinder einen Euro. Inhaber einer Dauerkarte für das Europa- Rosarium können die S-Bahn kostenlos nutzen. Haltestellen gibt es am Haupteingang des Europa-Rosariums, Am Rosengarten 2a, und am Markt. Dort verkehrt die Bahn immer zur halben Stunde. 15.30 Uhr ist letzter Zustieg. Außerhalb dieser Zeit sind Fahrten für Gruppen möglich.

Das rote Gefährt kann auch für Sonderfahrten - auch im privaten Bereich - gebucht werden. Das funktioniert ganz einfach telefonisch: 03464/5 89 80. Dazu muss man wissen, dass maximal 22 Menschen in den zwei Hängern mitfahren können.

Und dann werde man natürlich nicht wieder nach genau demselben Transportmittel Ausschau halten. Dann darf es ein bisschen moderner und umweltfreundlicher sein.

„Unsere alte S-Bahn ist zum Beispiel nicht für Rollstuhlfahrer geeignet. Und wenn wir über etwas Neues nachdenken, dann darf das Neue nicht schon wieder Bevölkerungsgruppen ausgrenzen“, so der Sangerhäuser Tourismuschef. Ein Niederflurwagen mit Platz für mehr als nur einen Rollstuhlfahrer zieht Schmidt in Betracht. Toll wäre es dann obendrein, wenn das neue Transportmittel dann auch noch in punkto Umweltverträglichkeit gut abschneidet. Ein Elektrofahrzeug wäre da eine gute Alternative, um die Touristenziele der Stadt anzusteuern. Schmidt sieht das neue Fahrzeug nicht nur als Shuttleverkehr zwischen Innenstadt und Rosarium, sondern auch zum Bergbaumuseum Wettelrode und zum Bahnhof natürlich.

Touristisches Entwicklungskonzept

Der soll in Zukunft ja ebenfalls zu einem Knotenpunkt und zur Anlaufstelle ausgebaut werden, wenn die Touristinformation dort Einzug gehalten habe. Man agiere schließlich nicht allein auf weiter Flur, sondern habe Partner, so Schmidt. Es gebe ja eine touristisches Entwicklungskonzept, an dem viele mitwirken. Schmidt ist sich sicher, dass es für die S-Bahn eine Lösung geben wird. Aber noch sei keine Eile. „Bis der TÜV uns scheiden muss, kann die S-Bahn schon noch ein paar Stadtrunden drehen.