Bea von der Hirschlinde aus Winkel ist ein «Siegertyp»
Winkel/MZ. - Wie eng beieinander die Spitze ist, zeigt das Ergebnis des Bundesleistungshütens: Nur ein Punkt trennt den ersten vom zweiten Platz. Bundessieger ist in diesem Jahr Peter Brückner mit Fanny vom Hexengrund, der sich bereits im Landesvergleich in Thüringen behauptete.
Dabei hatte Schäfermeister Otto aus Winkel fest daran geglaubt, dass er diesmal die "Goldene Schäferschippe" - das ist die Trophäe beim Leistungshüten - von der Ellerndorfer Heide mit nach Hause bringen würde. "Das ist wirklich ärgerlich", sagt er. "Aber der Preisrichter hat die Sache nun einmal so gesehen. Schade. Ich versuche es im nächsten Jahr wieder. Irgendwann muss es ja mal klappen."
Besonders stolz ist Klausjürgen Otto auf seinen Haupthund, Bea von der Hirschlinde. Sie kam richtig gut mit der unbekannten Heidschnuckenherde zurecht. Immerhin muss die Herde beim Bundesleistungshüten mindestens 300 Tiere zählen. Hund und Schäfer müssen vor den Juroren beweisen, dass sie ein eingespieltes Team sind und die Herde ruhig und ohne Gefährdung für die Tiere dirigieren können. Geprüft wird zum Beispiel das Überqueren einer Brücke, aber auch das Ein- und Auspferchen gehört zu den Disziplinen des Leistungshütens.
Von der Hirschlinde ist die Zuchtadresse von Klaus Otto in Winkel. Schon einige "Siegertypen" kommen aus Winkel. "Mit Beas Mutter, mit Wolli von der Hirschlinde, habe ich schon einige Erfolge verbuchen können", freut sich der Schäfermeister. Seit 42 Jahren ist der heute 56-Jährige im Beruf. Seine Herde zählt heute 470 Schafe. Mit den Tieren ist er rings um Winkel und Allstedt unterwegs. 170 Hektar Grünland hat er im Vertragsnaturschutz in Pflege. "Weder mit dem Fleisch der Tiere noch mit der Wolle erzielen Schäfer heutzutage Erlöse, von denen sie leben können", sagt Otto. Doch auch der Vertragsnaturschutz macht nicht reich.