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Bauprojekt in Sangerhausen Bauprojekt in Sangerhausen: Neustart an der Walkmühle

Von Frank Schedwill 22.02.2016, 09:56
Ein Arbeiter beim Zerlegen einer der gefällten Pappeln an der Walkmühle. Das Gelände soll neugestaltet werden.
Ein Arbeiter beim Zerlegen einer der gefällten Pappeln an der Walkmühle. Das Gelände soll neugestaltet werden. Maik Schumann

Sangerhausen - Die Tiergehege sind seit Jahren abgerissen, der marode Spielplatz ist mit Bauzäunen umstellt. Doch jetzt gibt es an der Sangerhäuser Walkmühle eine Art Neustart. Im Rahmen des Bundesprogramms „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“ soll das dortige Naherholungsgebiet in den kommenden drei Jahren umgestaltet und wieder nutzbar gemacht werden.

Sinnenpfad anlegen

Das Projekt läuft in Zusammenarbeit mit dem Verein „Integration, Beschäftigung, Soziales“ (IBS), sagt Udo Michael, der zuständige Fachbereichsleiter der Stadtverwaltung. Aufgabe der sechs Mitarbeiter ist es, unter anderem eine sogenannten Sinnenpfad anzulegen und das Umfeld des Spielplatzes neuzugestalten. Der derzeit gesperrte Spielplatz solle später wieder genutzt werden können. Nach Angaben von IBS ist vorgesehen, das Projekt dann in den kommenden drei Jahren Schritt für Schritt zu erweitern. Im Moment laufen Vorbereitungsarbeiten. So wurden in den vergangenen Tagen mehrere große Pappeln gefällt. Naturfreunde beschwerten sich darüber per Telefon bei der MZ-Lokalredaktion.

Pappeln haben Schäden

Die Stadtverwaltung begründet das Aus für die Bäume jedoch mit deren schlechten Zustand. Die etwa zwölf Meter hohen Pappeln hätten Schäden aufgewiesen. „Es sind bereits große Äste herunter gefallen“, sagt Michael. „Wir hätten das Totholz heraus und die Pappeln dann komplett hinunterschneiden müssen. Nur so hätte sich die Gefahr beseitigen lassen.“ Der Baumexperte der Stadt habe sich die Bäume angesehen. Am Ende sei entschieden worden, die großen Pappeln zu fällen. Mehrere kleine, die ebenfalls auf dem Gelände stehen, könnten dann nachwachsen, sagt Michael. Detailliert vorgestellt werden soll das, was an der Walkmühle geplant ist, in einer der nächsten Sitzungen des städtischen Bauausschusses im März oder April. Vor vier Jahren hatte es schon einmal Pläne zur Wiederbelebung der Anlage gegeben. Eine zwischen der Stadt und der Works gGmbH vorgesehene Zusammenarbeit kam aber nicht zustande. Das gemeinnützige Bildungswerk hatte mit Hilfe eines geförderten Projekts vor, auf dem städtischen Gelände „verbesserte Freizeit-, Spiel- und Verweilmöglichkeiten zu schaffen“, wie es damals hieß.

Picknickwiese soll entstehen

Dazu sollten die Fundamente der abgerissenen Tiergehege beseitigt, Wiesen und Wege gepflegt und mit Sitzmöglichkeiten versehen werden. Die große Wiese sollte zur Picknickwiese werden. Außerdem waren ein Naturlehrpfad und ein Lehrgarten für Kinder sowie eine Ausleihstation für Fahrräder geplant. Die Umgestaltung des Geländes hatte bereits begonnen. Die Arbeiten wurden dann aber vom Fachbeirat der Works gGmbH gestoppt, da dieser Bedenken hatte, ob die Maßnahme zusätzlich und nachhaltig sei. Die Stadt kündigte daraufhin an, nach neuen Partnern suchen zu wollen. Allein könne sie das Projekt bei der schlechten Finanzlage nicht stemmen. (mz)

Die Bäume wurden laut Stadt aus Sicherheitsgründen gefällt.
Die Bäume wurden laut Stadt aus Sicherheitsgründen gefällt.
Maik Schumann