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Bemerkenswerter Geburtstag Awo-Altenheim „Am Rosengarten“ in Sangerhausen ist 30 Jahre alt geworden

Der erste Neubau eines Pflegeheimes im Altkreis Sangerhausen ist 30 geworden. Was sich in drei Jahrzehnten getan hat und warum erst im Oktober gefeiert wird.

Von Beate Lindner 28.04.2024, 11:00
Dewi Hartmann aus Bochum gastierte mit seinen Marionetten im Awo-Pflegeheim „Am Rosengarten“ in Sangerhausen.
Dewi Hartmann aus Bochum gastierte mit seinen Marionetten im Awo-Pflegeheim „Am Rosengarten“ in Sangerhausen. (Foto: Maik Schumann)

Sangerhausen/MZ. - Das Awo-Altenheim „Am Rosengarten“ war vor 30 Jahren der erste Heimneubau im damaligen Landkreis Sangerhausen. Entsprechend groß war der Bahnhof vor und zur Eröffnung des modernen Haues am 15. April 1994.

Um es vorweg zu nehmen: Die ganz große Geburtstagsparty zu diesem 30., die muss zwar nicht ins Wasser fallen, aber doch verschoben werden.

Dank geht an die Mitarbeiter

Kati Völkel, sie ist als Geschäftsführerin der Awo Soziale Dienstleistungen gGmbH in Sangerhausen auch die Chefin des Hauses, hat sich mit ihrem Team deshalb zunächst gleich mehrere Überraschungen ausgedacht. Die eine gab es für die Heimbewohner wenige Tage vor dem eigentlichen Geburtstag: Marionettentheater.

Und Völkel nutzt an diesem Tag natürlich auch die Gelegenheit, um das loszuwerden, was ihr am meisten auf der Seele liegt: „Danke, Danke, Danke an alle Mitarbeitenden und ich hoffe auf eine weitere gute Zusammenarbeit, die hohe bestehende Loyalität und bleibt gesund!“

Schließlich zitiert die engagierte Frau noch Henry Ford: Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ein Fortschritt, Zusammenarbeiten ein Erfolg. Auch damit möchte sie sich bei den Kolleginnen und Kollegen für ihren täglichen Einsatz bedanken.

Viel Bürokratie

Verändert hat sich im Pflegebereich seit der Einweihung des Awo-Heimes im Jahr 1994 eine Menge. Den größten Einschnitt hat die 1997 eingeführte Pflegeversicherung mit sich gebracht. Kati Völkel verheimlicht nicht, dass es vor allem die große Bürokratie ist, die den Menschen, die in der Branche arbeiten, sehr zu schaffen macht.

An wirklich jeder Position. Aber sie ist auch sehr pragmatisch, hadert damit nur sehr bedingt und weiß, dass das alles nur funktionieren kann, wenn man sich mit der jeweils aktuellen Situation irgendwie arrangiert.

Das betrifft das weite Feld der Digitalisierung, die natürlich auch im Pflegebereich Einzug gehalten hat, das betrifft alles, was mit der Coronapandemie oder schweren Erkältungs- beziehungsweise anderen Krankheitswellen zu tun hat.

Am Ende sind es Menschen, die in der Einrichtung am Rosarium leben. Bestenfalls bleiben all die Problemberge unbemerkt vor ihren Zimmertüren.

Regelmäßige Wartung und Sanierung im Heim

Durch mehrere Umstände konnten Arbeiten am und im Heim nicht so durchgeführt werden, wie das mal ursprünglich geplant war. Auch wenn die Crew alles daran gesetzt hat, dass regelmäßig saniert wurde. „Schon um einen Investitionsstau zu vermeiden und zu verhindern, dass die Eigenanteile der Bewohner nicht so explodieren.“

So wird aktuell der Pavillon saniert, den man für ein großes Geburtstagsfest unbedingt gebraucht hätte. Die Party wird nachgeholt, wenn der Pavillon wieder schick ist. Wahrscheinlich im Oktober. Und bis dahin gibt es jede Menge Heimalltag. Was das heißt? Dass es zwei Pflegeplätze - nämlich 125 - mehr sind als 1994, dass inzwischen auch mehr Mitarbeitende mehr beschäftig sind als vor 30 Jahren - 90 statt 73.

„Und wir sind im Laufe der Jahre vor allem internationaler geworden“, so Kati Völkel, die verrät, dass die Kollegen inzwischen aus Indien, Vietnam, Russland, aus der Ukraine, aus Afghanistan, Syrien und dem Kosovo kommen. Das Miteinander funktioniere und Sprachbarrieren, die ließen sich mit ein bisschen guten Willen überwinden.

Das Pflegeheim „Am Rosengarten“
Das Pflegeheim „Am Rosengarten“
(Foto: MaiK Schumann)

Großer Ausbildungsbetrieb der Region

Und noch etwas. Die Awo Soziale Dienstleistungen gGmbH hat sich im Laufe der Jahre auch zu einem großen Ausbildungsbetrieb in der Region entwickelt.

„Wichtig für uns ist, dass viele unserer Azubis nach der Ausbildung bei uns eine Anstellung erhalten und dauerhaft bleiben.“ Kati Völkel verrät auch, dass neun neue Ausbildungsverträge, die per 1. August 2024 wirksam werden, für künftige Pflegefachkräfte und Pflegehelfer bereits unterzeichnet sind.

Eine enge Zusammenarbeit gibt es seit vielen Jahren zwischen dem Heim und der ebenfalls im Wohngebiet am Rosengarten befindlichen Sozialstation. „Wir sind über die Jahre eine richtige Einheit geworden, das hilft beiden Einrichtungen“, so Völkel.

Die Chefin selbst, die 1995 bei der Awo ihre Ausbildung begann, hat seit dem 1. Dezember 2011 den Hut auf. Mit großer Leidenschaft geht sie auch die Dinge an, die mit ihrem ursprünglichen Berufswunsch nichts zu tun haben, für die sie aber Kraft ihres Amtes nun einmal verantwortlich ist. Etwa das Thema Klimaneutralität. Ab dem Jahr 2040 will man im Haus „Am Rosengarten“ komplett klimaneutral arbeiten. Aber das ist nun schon wieder eine andere Geschichte…