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Ärger in Zabenstedt Ärger in Zabenstedt: Bürgermeister schickt Kös-Leute nach Hause

Von Roman Haeusgen 10.01.2002, 18:25

Zabenstedt/MZ. - Eigenwilliger Umgang mit Arbeitnehmern. Den in Zabenstedt tätigen Leuten der Kommunalen Ökologischen Sanierungsgesellschaft (Kös) hat am Mittwoch Bürgermeister Uwe Sommer kurzerhand gekündigt. Er beschied den 22 Frauen und Männern, sich beim Arbeitsamt zu melden. Dort konnten die Mitarbeiter einer Strukturanpassungs-Maßnahme (SAM) am Donnerstag Morgen allerdings zur Kenntnis nehmen, dass dieses Vorgehen ungesetzlich ist. Wie Kös-Geschäftsführer Roland Sponner sagte, werden seine Mitarbeiter heute wieder in der Gemeinde tätig sein.

Ob das für alle Beteiligten zufriedenstellend sein wird, ist jedoch fraglich. Denn sowohl die SAM-Leute als auch der Bürgermeister sprechen von einem gestörten Verhältnis. Man habe sich verbale Entgleisungen und Attacken gefallen lassen müssen, erklärte Hans-Georg Löffler, Sprecher der Gruppe, am Donnerstag gegenüber der MZ. "Keiner der beteiligten Arbeitnehmer lehnt die Maßnahme in Zabenstedt ab, aber das müssen wir uns nicht gefallen lassen", sagte er. Ausgangspunkt für die Auseinandersetzungen seien Fragen zur Arbeitszeit gewesen.

Das bestätigte Sommer auf Nachfrage. Für ihn sei klar, dass Löffler und seine Kollegen, die gegenwärtig am Traditionsbauernhof in der Gemeinde tätig sind, ihre Arbeitszeit nicht voll ausnutzen. "Darauf habe ich sie mehrfach hingewiesen, auch was die Pausen betrifft", so der Bürgermeister. Dann sei ihm die Hutschnur geplatzt. "Die Gemeinde hat sich vorgenommen, mit dem Traditionsbauernhof etwas für die Attraktivität des Ortes zu tun. Und für ABM und SAM soll es Beschäftigung geben. Dieses Anliegen wird jetzt mit Füßen getreten."

Kös-Geschäftsführer Roland Sponner fiel am Donnerstag die Aufgabe zu, zwischen den Beteiligten zu vermitteln. Wie er berichtete, sei es wegen der morgendlichen Dunkelheit zur Verschiebung der Arbeitszeit gekommen. Das habe wohl zu Missverständnissen geführt. "Ich habe mich mit Herrn Sommer verständigt, dass die Arbeiten weiter gehen", so Sponner am Donnerstag Nachmittag.

Auch das bestätigte Sommer. Jedoch: "Ich werde ganz genau hinsehen, was die Leute machen. Wenn die Arbeit nicht richtig läuft, werden wir uns im Gemeinderat überlegen, welche Konsequenzen eventuell zu ziehen sind."