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Waldbühne Stolberg Arbeiten gehen vor Premiere des Thomas-Müntzer-Stücks voran

Die Spielstätte wird für künftige Veranstaltungen ertüchtigt und auch barrierefrei zugänglich gemacht. Restarbeiten sollen bis Anfang Juni abgeschlossen sein.

Von Helga Koch Aktualisiert: 23.05.2024, 17:57
Das Bühnengebäude und nahezu alle Sitzreihen sind schon saniert worden.
Das Bühnengebäude und nahezu alle Sitzreihen sind schon saniert worden. Foto: Maik Schumann

Stolberg/MZ. - Klaus-Dieter Franke aus Berga kennt die Waldbühne in Stolberg (Mansfeld-Südharz) noch „von früher her“, wie er mit einem Lachen verrät. In jüngeren Jahren hat er hier verschiedene Veranstaltungen miterlebt, beispielsweise mal über die Feuerwehr. Jetzt ist er zum Arbeiten hier, legt Platten oder setzt Stufen; den Auftrag hat die Firma Buchmann Bau bekommen. Er sei schon länger auf der Baustelle im Einsatz, sagt Franke. Doch nun ist das Ende abzusehen. Denn an diesem Sonnabend, 25. Mai, 20 Uhr steht die erste Veranstaltung auf der sanierten Waldbühne bevor: Die Stolberger Theatergruppe spielt ihr ureigenstes Stück „Thomas Müntzer - Sohn Stolbergs“, diesmal wirken 70 Akteure mit. Eine zweite Vorstellung folgt am Sonntag, 26. Mai, 15 Uhr.

Technikbereich oberhalb am Hang

Klaus-Dieter Franke ist mit der Sanierung rund um die Bühne beschäftigt. Noch ist einiges zu tun.
Klaus-Dieter Franke ist mit der Sanierung rund um die Bühne beschäftigt. Noch ist einiges zu tun.
Foto: Maik Schumann

Franke und auch die Mitarbeiter der Helbraer Firma Profil haben noch gut zu tun. Oberhalb vom Sitzbereich ist ein Podest vorgesehen; dort könnte bei Veranstaltungen ein mobiles Zelt stehen, so dass Techniker die Ausleuchtung und den Ton auf der Bühne steuern können. Das Podest, sagt René Brehm vom Bauamt der Gemeinde Südharz, werde erst Ende Mai fertig. „Dafür stehen schon große L-Elemente bereit.“ Sie sollen das Plateau zum Hang hin abschließen.

In den vergangenen Monaten ist das Bühnengebäude innen und außen frisch geputzt und gestrichen worden, abschließbare Sicherheitstüren wurden eingebaut. Die Holzverkleidung wurde abgeschliffen und neu gestrichen. „Alles in Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde“, sagt Brehm. Der Belag der Bühne ist neu, ebenso die Stiegen und der Bereich um die Bühne herum. An der Decke sind LED-Elemente eingebaut, das Sicherheitsglas wird noch ergänzt. Wie Südharz’ Bürgermeister Peter Kohl (parteilos) sagt, seien sie dimmbar und künftig sogar mittels Fernbedienung vom Technikstand aus zu steuern.

Auch an den Bänken und dem Umfeld wird fleißig gearbeitet.
Auch an den Bänken und dem Umfeld wird fleißig gearbeitet.
Foto: Maik Schumann

„Im Außenbereich ist nirgends ein Elektroanschluss zu finden, weder eine Steckdose noch ein Schalter“, erläutert Brehm. Die Elektrik sei ausschließlich aus dem Bühnengebäude heraus bedienbar. „Darauf haben wir Wert gelegt. Wenn bei Veranstaltungen Kabel hinauf zum künftigen Technikbereich oberhalb der Sitzreihen benötigt werden, haben wir extra Rinnen eingebaut, in denen die Kabel liegen können.“

Reihen und Plätze werden nummeriert

Auch im Sitzbereich hat sich einiges getan. Neuerdings gibt es eine Stellfläche für Rollstuhlfahrer, die über eine Rampe erreichbar ist. Die Beläge der Bänke sind abgeschraubt, beim Tischler abgeschliffen und lasiert worden. Während in den unteren Reihen nur noch Schildchen mit den Nummern der Reihen und rund 500 Platznummern anzuschrauben sind, müssen in beiden oberen Reihen die Sitzbeläge noch befestigt werden. Die Betonfüße hatten sich im Laufe der Jahre leicht nach vorn geneigt und mussten wieder ins Lot gebracht werden. „Wir werden nicht alles bis zum Wochenende schaffen“, sagt Kohl, „aber die Waldbühne wird bespielbar sein.“ Und das Wetter müsse mitspielen, räumt Brehm ein: „Sonst haben wir keine Chance, mit dem Bagger den Hang raufzukommen.“

Fördermittel reichen nicht für alles

Ursprünglich sollte die Bühne schon 2023 saniert werden, dann bis Anfang Mai fertig sein. Doch es gab Probleme, auf die Ausschreibungen hin geeignete Firmen zu finden, das limitierte Budget von 230.000 Euro Fördermitteln durfte nicht überschritten werden, das Wetter hat nicht immer gepasst. „Wir haben im Februar mit den Arbeiten angefangen, aber putzen kann man erst ab fünf Grad über Null“, sagt Brehm. Beispielsweise habe auch mehr Boden ausgehoben werden müssen, als geplant war. Nun werde aber Anfang Juni alles fertig sein.

Dass der Belag vor der Bühne zu erneuern wäre, die Natursteinmauern frisch verfugt werden müssten, eine Werbeplane an der Rückseite vom Bühnengebäude denkbar oder eine mobile Überdachung des Zuschauerbereichs vorteilhaft wären, weiß man bei der Gemeinde. „Man könnte noch viel machen“, bestätigt Brehm. Doch dafür fehlen zurzeit die Mittel.